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Die Ausstellung „g. s. sedlak. masterplan“ zeigt in einem Abstand von mehr als 15 Jahren das dialogische Verhältnis von frühen zeichnerischen Arbeiten mit in jüngster Zeit entstandenen, textilen und fotografischen Arbeiten des Salzburger Künstlers G. S. Sedlak.

Das Grafisch–Lineare als durchgängige Konstante in G. S. Sedlaks spezifischem Bildgestalten wird hier in der Gegenüberstellung früherer Entwürfe zu jüngsten Konzepten verdeutlicht. Sind seine frühen Arbeiten – oft auf Papier erstellte, zum Teil kleinformatige Skizzen, dann auch größere Papierarbeiten – eindeutig dem zeichnerischen Bereich zuzuordnen, so erweitert und akzentuiert der Künstler die Struktur des Linearen in jüngsten Arbeiten mittels Vernähungen, Zernähungen und Einnähungen.

Sedlak arbeitet mit beschnittenen Plastikplanen, collagierten Fotografien, mit textilen und soften Materialien, die er zertrennt und wieder neu vernäht. Wie in einem System von Landkarten oder architektonischen Plandarstellungen ergibt sich daraus ein haptischer Cluster von Ansichten und Draufsichten, von Fragmenten und Strukturen, Rissen, Zäsuren, Perforierungen und Verschweißungen. Der stoffliche Charakter des Werkmaterials unterstreicht das plastische Erscheinungsbild seiner neuen konzeptuellen Arbeiten.

Bei G. S. Sedlaks fotografisch generierten Werken tritt der mediale Aspekt von gefundenem und verfremdetem Bildmaterial besonders deutlich hervor. Das Ergebnis sind gekonnte Übereinanderschichtungen von Kopien, Ausdrucken, Überlagerungen und Projektionen.

Sedlak folgt in seinen neuen Arbeiten keinem piktoralen Prinzip im Kontext von Malerei oder Zeichnerei, er bewegt sich zwischen den Normen einer allgemeinen Ästhetik: Segmentierungen überziehen die prekären Oberflächen wie wilde Operationsnarben, leere Kleidungshüllen schichten sich wie verlassene Häutungen übereinander, Abfallmaterialien und Wegwerfartikel finden zu einem neuen, überraschend „schönen“ Bildganzen zusammen. (Dr. Margit Zuckriegl)

Die Stiftung der Landeshypothekenbank Salzburg übergab 1991 der Graphischen Sammlung Rupertinum, heute Museum der Moderne Salzburg, 30 Arbeiten von G.S. Sedlak. Diese und etwa Anzahl 12 großformatige neue Arbeiten sind in der Ausstellung zu sehen.

Kuratorin der Ausstellung ist Margit Zuckriegl.

Pressetext

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G. S. Sedlak
masterplan
Kuratorin: Margit Zuckriegl
Rupertinum