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Wir freuen uns die erste Einzelausstellung von Gabriel Vormstein in unserer Galerie präsentieren zu können. Die Arbeiten von Gabriel Vormstein thematisieren auf vielschichtige Weise das Motiv der Vergänglichkeit. Er verwendet Zeitungspapier als Malgrund und kombiniert gefundene Baumstöcke zu Installationen. Die Ästhetik beider Materialien ist von den Spuren der Zeit gekennzeichnet und spielt auf inhaltliche Bezüge der Arbeiten an. Das material- und funktionsspezifische Verhalten von Zeitungspapier ist durch einen schnellen Verfall gekennzeichnet. In Gabriel Vormsteins Arbeiten bleibt es Index eines bereits vergangenen Tagesgeschehen und wird gleichzeitig durch seine “neue” Präsenz als Kunstwerk zweckentfremdet. Gesteigert durch verschiedene adaptierte Stile und Symbole verweist ebenfalls die Malerei auf das Verschwinden und Entstehen von kunsthistorischen und kulturellen Zeitströmungen. Auf diese Weise haftet die Vergangenheit der Gegenwart buchstäblich an. So erinnern auch die unverkennbaren organischen Formen der abgestorbenen, teils verwitterten Baumstöcke der Installationen an ihren authentischen Ursprung. Gleichzeitig transformieren Bemalungen, farbige Klebebänder, Stofffetzen und andere Gegenstände die Stöcke zu neuen Bedeutungsträgern. Nicht selten rufen sie Erinnerungen an archaisch rituelle Werkzeug hervor. Ebenso wie die Malerei auf Zeitungspapier sind sie Verweis auf historische Kulturbezüge und darüber hinaus Optionen neuer Handlungen. Gabriel Vormsteins Entscheidung mit „armen Materialien“ zu arbeiten untergräbt die in der westlichen Kultur vorherrschende Vorstellung der Konservierung eines Kunstwerks auf dauerhafte Präsenz und die damit einhergehende Definition von „hoher Kunst“.

Die spezielle Faszination seiner Arbeiten liegt in der Verbindung verschiedener kulturhistorischer Bezugspunkte mit der persönlichen Sicht des Künstlers. Daraus entsteht die scheinbar paradoxe Kombination einer konzeptuellen und zugleich romantischen künstlerischen Haltung. Das Ergebnis sind poetisch melancholische Bilder, die sich im gegenwärtigen zwei- und dreidimensionalen Raum zusammenfügen. Indem sie ihre eigene Vergänglichkeit thematisieren, entlarven sie die Existenz von Dauer als Illusion.

Pressetext

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Gabriel Vormstein "La morte non trapassa"