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Eröffnung: 19. Juli 2008, 19:00 Uhr

Gedanken zur Revolution - ein Ausstellungsprozess, erörtert das Sichtbarmachen des Ausstellens und greift dabei die Frage nach der kuratorischen Verantwortung jedes einzelnen Künstlers auf. Die Begegnung verschiedener Medien innerhalb des Ausstellungsraumes formt im Laufe dieser sechswöchigen Ausstellung einen hybriden Raum der sich in ständiger Veränderung und Zerstörung befindet und einmal wöchentlich pausiert und präsentiert wird. Dazu wird jeden Samstag um 19 Uhr eine Eröffnung stattfinden. Der Titel der Ausstellung verweist auf die Frage nach Grenzen und Möglichkeiten des Ausstellens und forciert den Diskurs über das Veröffentlichen und Ausstellen, als Herausforderung für das eigene Werk.

Der Prozess startet mit den zwanzig Ersteingeladenen Künstlern und garantiert einen abwechslungsreichen und spannenden Ausstellungsprozess. Über den Zeitraum der Ausstellung werden sie weitere KünstlerInnen dazu einladen sich den Gedanken zur Revolution anzuschließen, selbst jeweils eine Arbeit zu realisieren und weitere Kunstschaffende zu kuratieren. Der Prozess wird von den auf Seite eins aufgelisteten Künstlern begonnen.

GEDANKEN ZUR REVOLUTION ist ein Kommunikationsprojekt und wurde im August 2007 von Tibor Müller und Stefan Riebel gegründet. Es besteht zum Einen aus den Ausstellungs- prozessen an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Teilnehmern und zum Anderen aus einem ständig anwachsendem Archiv, in dem alle sich bewerbenden und teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen mit ihren eingereichten Werken gesammelt werden. Der Ablauf der einzelnen Veranstaltungen sowie das Zusammenwirken der beiden Teile wird durch das Regelwerk definiert und stellt die Spielregeln für das Projekt dar. Den GEDANKEN ZUR REVOLUTION liegt ein dynamischer Prozess zu Grunde, der mit allen teilnehmenden Personen stattfindet und bestrebt ist, das bestmögliche Ergebnis für jede einzelne Arbeit und die gesamte Ausstellung zu erzielen.

Zu den einzelnen Ausstellungen, PART 01 bis PART xx, werden zunächst von den Veranstaltern eine unterschiedliche Anzahl Künstler eingeladen. Untereinander vereinbaren sie ihre Plätze im Ausstellungsraum und legen so die Struktur der Präsentation zum Ausstellungsbeginn fest. Nach der vollständigen Realisation und Dokumentation der einzelnen Arbeiten ist jede teilnehmende Person aufgefordert eine weitere künstlerische Arbeit einzuladen. Es steht dabei jedem Teilnehmer frei, woher der eingeladene Autor der entsprechenden Arbeit stammt und welcher Kunstgattung sein Werk angehört. Jeder Teilnehmer entscheidet selbst, ob er von der Möglichkeit einzuladen überhaupt Gebrauch machen möchte. Für jede weitere eingeladene Person muss in gemeinsamer Absprache mit allen betreffenden und bereits teilnehmenden Künstlern ein Platz für die hinzukommende Arbeit gefunden werden. Ist auch dieses Kunstwerk vollständig realisiert und dokumentiert, ist der Autor des Werkes, ebenso wie seine Vorgänger aufgefordert, eine weitere künstlerische Position einzuladen, um mit ihr die Ausstellung zu ergänzen.

Durch die kontinuierlich anwachsende Teilnehmerzahl und das damit verbundene Füllen und Überfüllen des Ausstellungsortes bleibt das Ende und die Erscheinung jedes Parts, sowie die tatsächliche Anzahl der dann teilnehmenden Künstler, unvorhersehbar.

Mit zunehmender Verdichtung der Werke am Veranstaltungsort, sowie der einhergehenden Verschränkung und der wachsenden Verschachtelung der Arbeiten werden sich Organisationsprozesse und Darstellungsformen entwickeln müssen, um eine Präsentation der einzelnen Werke weiterhin zu ermöglichen.

Zu jedem Zeitpunkt kann deshalb die Anordnung der Arbeiten bzw. die Gesamterscheinung der Ausstellung hinterfragt und mit den betreffenden - teilnehmenden Personen geändert werden. Die Ausstellung befindet sich so in ständiger Veränder-ung, Zerstörung und Neuinszenierung. Arbeiten können auch nach ihrer Realisierung aus der Ausstellung entfernt werden, sollten sich die teilnehmenden KünstlerInnen mehrheitlich darauf einigen können. Der fortlaufende Prozess des Einladens, Neugliederns, Auf- und Umbauens der Ausstellung wird nur durch ihre zeitliche Begrenzung unterbrochen.

Veranstalter: Tibor Müller, Stefan Riebel
Ort: Baumwollspinnerei, Halle 14, Universal Cube, Leipzig