Kunstsammlung Jena

Jena Kultur | Städtische Museen Jena, Stadtmuseum & Kunstsammlung Jena | Markt 7
07743 Jena

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Programm

Donnerstag, 13. Dezember 2018, 19 Uhr
Öffentliches Künstlergespräch in der Ausstellung

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Ausstellung

Gerd Sonntag. Winken und Warten
Ein Welt-Bild aus Glas und Licht
01.12.2018 - 07.04.2019
Presserundgang: Freitag, 30. November 2018, 11 Uhr
Vernissage: Freitag, 30. November 2018, 19 Uhr

Gerd Sonntag wird 1954 in Weimar geboren und wächst in Jena auf. Hier besucht er die Volks-Kunst-Schule in Jena, währenddessen er bereits seine künstlerischen Fähigkeiten bildet. 1973 findet eine erste Personalausstellung im Stadtmuseum Jena statt, die zugleich seine letzte Ausstellung in der DDR bis 1985 bleiben soll. 1977 übersiedelt Sonntag nach Berlin und wird wenig später Meisterschüler bei Theo Balden an der Akademie der Künste. Als freischaffender Maler gehört Gerd Sonntag fortan zu jenen, die ein eigenes Werk entwickeln und damit ganz offen die Formvorstellungen des ostdeutschen Kulturbetriebs brüskieren.

Gerd Sonntag ist einer von jenen Wenigen, die bereits Ende der 1980er-Jahre auch internationale Erfolge verbuchen können – ihm werden Ausstellungen in London und New York eingerichtet und das Netz seiner Sammler ist ebenfalls weit ausgelegt. Das Kraftzentrum seiner Kunst liegt zunächst in der Malerei. Sonntag durchschreitet die Klassische Moderne wie ein Lehrbuch: Nach den Franzosen, vor allem Picasso, folgen die Expressionisten. Große Bilder, Farbflächen und Körper, die als Zeichen persönlicher Bewegtheit keiner Beschreibung folgen – und auch keiner Ideologie.

Seit etwa 10 Jahren verarbeitet Sonntag Hüttenglas zu Skulpturen, die in ihrer Art und Ausstrahlung einzigartig sind. Die Arbeiten, zumeist Köpfe, werden in aufwändigen Arbeits- und Schmelzprozessen hergestellt und durchlaufen mehrere Brennzyklen. Die Werke bestechen nicht nur durch das ungewöhnliche Material, sondern auch durch die Farbigkeit und die feinteilige Art der Bemalung. Die Drähte, welche die Glasteile während der Brennprozesse fixieren, sind notwendige Zutat und bilden zugleich ein filigranes Netzwerk, dass die Köpfe durchädert.

Die Ausstellung ist als Werkschau konzipiert und zeigt neben den Glasarbeiten auch zahlreiche Bilder des Malers Gerd Sonntag, der nicht nur zu den bedeutendsten Malern des Prenzlauer Berges gehörte und sich nunmehr eine eigenständige Position erarbeitet hat, die vielerorts Anerkennung erfahren hat.