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Gereon Krebber arbeitet mit der und gegen die Architektur der Ausstellungsräume, in denen er zu Gast ist. Seine Objekte und Installationen dringen in die rationale Material- und Formensprache der Bauten ein, konterkarieren oder sabotieren deren Funktionalität und eindeutige Ästhetik. Auf Einladung des Museum Folkwang hat der Künstler eine skulpturale Intervention konzipiert, die in Auseinandersetzung mit dem Neubau des Museums ihre irritierende Wirkung entfaltet.

Diese Architektur, entworfen von David Chipperfield Architects, besteht aus sechs Baukörpern und drei Innenhöfen, die durch ein Wechselspiel von Innen und Außen charakterisiert sind. Zahlreiche Sichtachsen geben dem Besucher Orientierung und bieten ihm Bewegungsrichtungen an. Antikörper/OTC bespielt die Innenhöfe Nr. 2 und 4 sowie den Lichtschacht über dem Kassen- und Informationsbereich im Foyer. Die skulpturale Intervention umfasst eine dreiteilige Bodenplastik, einen langgestreckten voluminösen Körper, eine Art Fallbeil und zwei schmale „Trennstücke“ (alle 2015–16); diese sind aufgrund ihrer von subtil bis drastisch ausgestellten Form- und/oder Materialanalogien als zusammengehörig erkennbar.

Den im Neubau verwendeten Materialien – Stahl, Glas und Beton – stellt der Künstler verschiedene Kunststoffe, Folien, Bauholz, Bitumen und Aluminium zur Seite. Die Formen und Gebilde, die Krebber daraus geschaffen hat, besetzen Freiräume, die wesentlich zu der transparenten Erscheinung des Museumsgebäudes beitragen. In ihrer Wirkungsweise und Bezugnahme auf die Chipperfield-Architektur changieren sie dabei zwischen vermeintlicher Korrespondenz, ironisch gestimmtem Kontrast und aggressiver Opposition.

Die Ausstellung wird gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.