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"So wie die Seestücke vom letzten Blick des Ertrinkenden auf die Schönheit der Welt berichten, vom Schwimmer, der sich in einem trügerischen Medium befindet, das ebenso seine Lust als auch sein Tod sein kann, so berichten die Wolkenbilder von einer ephemeren, jenseits des Meeres liegenden, zwar schönen, doch gänzlich unwirklichen Welt. Eine Welt die, wenn nicht jenseits des Todes, so doch jenseits der greifbaren Welt liegt, jenseits der Dinge." (Gerhard Mantz, Juli 2008, Auszug aus dem Katalog zur Ausstellung)

Der letzte Mensch oder der erste Mensch auf dieser Welt – zwischen diesen beiden Perspektiven bewegen sich die neuen Bilder von Gerhard Mantz. Einige könnten der Blick des ersten Menschen auf die Erde sein in ihrem Urzustand mit Wasser und Himmel, ein Vogelflug zu einer Zeit, in der wir Menschen noch nicht existierten. Andere spiegeln den letzten Blick eines Ertrinkenden auf diese Welt, in der sich das Wasser bereits über ihm drohend und grau wie ein Bergmassif erhebt. Sie alle erwecken einen Eindruck von der Erde als emotionale Landschaft, mächtig und von erbarmungsloser Schönheit, weil ohne Raum für den Menschen – es gibt nur Wasser oder Luft. Ein emotionales Spiel: so wünschen wir uns die Erde zu erleben - wissend, dass wir aber an einem solchen Ort nicht überleben könnten.

Zentrales Motiv der neuen Ausstellung von Gerhard Mantz sind Darstellungen zu dem Thema Wasser und Wolken, er vertieft damit ein Thema, mit dem er sich bereits vor einigen Jahren beschäftigt hat. Deutlich ist bei den neuen Arbeiten eine Entwicklung zu sehen: sie sind noch freier, losgelöster in Bildaufbau und Farbgebung, so gibt es oft keinen Horizont, keine Linie, an der sich das Auge festhalten kann. Gerhard Mantz ist es gelungen, dem Thema Landschaft eine sehr zeitgenössische Position hinzu zu fügen. Seine Arbeiten sind geprägt von außergewöhnlicher emotionaler Dichte und kompositorischem Können. Die Bilder erinnern an das Werk deutscher Romantiker wie Caspar David Friedrich, brechen aber gleichzeitig mit dem Gefühl der Sehnsucht sowie der Gestaltung und Präsenz des Menschen in der Natur.

Die Szenarien, die Gerhard Mantz wiederum als großformatige Leinwanddrucke präsentiert, sind vollständig digital generiert. Neben den Bildern zeigen wir eine neue Animation, ebenfalls zu dem Thema Wolken.

Gerhard Mantz lebt und arbeitet in Berlin sowie New York. Er hat Bildende Kunst an der Kunstakademie in Karlsruhe studiert, zahlreiche Stipendien im In- und Ausland erhalten und viele Einzelausstellungen realisiert. Vor über 10 Jahren hat er sich vom skultpuralen Arbeiten an dreidimensionalen Objekten dem Medium des Computers zugewandt und arbeitet seit diesem Zeitpunkt digital. Er gehört international zu den etabliertesten Künstlern im Bereich der 3-D Animationen.

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Gerhard Mantz
DIE ENTFERNUNG VON DEN DINGEN