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Gerhard Mayer (geb. 1962) deutet in seinen Tuschezeichnungen, die auf einem strengen Regelwerk basieren, schon durch wenige gebogene Linien Raum an. Es ist nur konsequent, dass er seit einigen Jahren in den tatsächlichen Raum ausgreift. »Site Specific Wall Drawings« hat er bereits in Galerien, Ausstellungsräumen und öffentlichen Gebäuden in Nürnberg, München, Düsseldorf, Berlin, Wien, Brüssel, New York und San Francisco und an anderen Orten verwirklicht. Zuletzt gestaltete er den gesamten Deckenspiegel der barocken Kirche im oberfränkischen Seibelsdorf.

Das Neue Museum hat für seine Ausstellungsreihe /prospekt/ den Künstler eingeladen, die sechs Fassadenräume zu gestalten. Ab 25. Januar können die Besucher des Neuen Museums verfolgen, wie die Zeichnung von Raum zu Raum wächst, und Gerhard Mayer bei seiner Arbeit mit dem Pinsel und einer großen Ellipsen schablone beobachten. Eine Linienstärke von 1 cm stellt sicher, dass die riesige Zeichnung auch vom Klarissenplatz gut zu sehen sein wird und ihre Wirkung nicht verfehlt. Tausende von Ellipsenteilstücken ballen sich und verstreuen sich, sie bilden Wolken, Wirbel, Strudel und schwarze Löcher.

Gerhard Mayer schafft eindrucksvolle visuelle Metaphern für jene ungeheuerlichen Strukturen und Prozesse im Makro- wie Mikrokosmos, im Weltraum wie im atomaren Bereich, die unser Vorstellungsvermögen sprengen. Auch seine Arbeit für das Neue Museum trägt deshalb einen Titel aus der Welt der naturwissenschaftlichen Forschung: Der Large Hadron Collider (LHC) ist der weltweit größte Teilchenbeschleuniger. In der gigantischen unterirdischen Anlage bei Genf werden Protonenstrahlen zur Kollision gebracht. Für den Januar 2010 rechnen Experten mit den ersten wissenschaftlichen Ergebnissen der Experimente, die dem Nachweis des Higgs-Teilchens dienen, das allen Elementarteilchen ihre Masse verleihen soll.

Es erscheint eine Publikation.

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Gerhard Mayer
LHC