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Gerhard Richter. Über Malen - Frühe Bilder
Eröffnung: 14.6.2017, 20 Uhr
15.06.2017 - 01.10.2017

Gerhard Richter ist ein Künstler, dessen Werk die Trennung von abstrakter und gegenständlicher Malerei, die die Debatten des 20. Jahrhunderts beherrschte, hinter sich lässt. Weder kultivieren seine Bilder – im Sinne der Moderne – ein selbstgenügsames Spiel von Farben und Formen, noch stiften sie ein ungebrochenes Bild der Wirklichkeit. So befragt der Malerskeptiker Richter die Abbildlichkeit selbst dann, wenn die Realität und ihre Fakten Thema seiner Gemälde sind. Im Besonderen gilt das für seine Tür-, Vorhang- und Fensterbilder der 1960er-Jahre, die im Zentrum der Ausstellung stehen. Sie zitieren zwar den Offenbarungsgestus einer gegenständlichen Kunst, die vorgibt, uns die Wirklichkeit zu zeigen, zugleich verweigern sie aber den Zugriff auf diese Realität, weil dem Bildraum fast jede illusionistische Tiefe fehlt. Beispielhaft hierfür sind die Vorhangbilder, die sich einer Inszenierung der Gegenstandswelt ostentativ entziehen: Der Vorhang ist gefallen.

Wer darin eine bilderstürmische Haltung sieht, liegt nicht völlig falsch. Malerei ist für Richter eine Gestaltung von Oberflächen, ein Spiel mit der Scheinhaftigkeit von Kunst, die die Realität, die „hinter“ dem Bild liegt, allenfalls erahnen lässt. Speziell die Tür-, Vorhang- und Fensterbilder seines Frühwerks führen dies vor Augen.

Die Ausstellung, die zum 85. Geburtstag des Künstlers stattfindet, versammelt in einem engen Motivspektrum ca. 25 Werke, die in der Summe jenen Bilddiskurs definieren, der Richters Werk begründet.

Nach der Präsentation in Bonn ist die Ausstellung im S.M.A.K. in Gent (21.Oktober – 18. Februar 2018) zu sehen, anschließend im Museum Wiesbaden (23. März – 24. Juni 2018).

Gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, die Hans-Fries-Stiftung, die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West und den Verein der Freunde des Kunstmuseum Bonn e.V