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Eröffnung am 28. Juni ab 18 Uhr

Die Galerie Mehdi Chouakri freut sich, die dritte Ausstellung von Gerold Miller zu präsentieren. In STYLE erzeugt Miller einen Dialog zweier Werkgruppen, in denen sich zentrale Fragestellungen seines Schaffens von den Anfängen bis heute widerspiegeln.

Der erste Raum wird von der zweiteiligen, monumentalen Arbeit Anlage 50/51 (1995) dominiert, die Miller zum ersten Mal in Berlin zeigt. Bestehend aus schwarz lackiertem Stahl bildet sie das Hauptwerk der gleichnamigen Werkgruppe aus den neunziger Jahren. In dieser abgeschlossenen Serie, in der Einflüsse der Minimal Art erkennbar sind, thematisiert Miller das Verhältnis von Innen und Außen, Fläche und Begrenzung. Der Begriff Anlagen repräsentiert dabei zwei wesentliche Eigenschaften von Millers künstlerischem Ansatz. Einerseits bezeichnet er eine kompositionelle Ordnung, die hier in der geometrischen Form zum Ausdruck kommt. Zugleich verdeutlicht er andererseits das den Objekten durch die kaum wahrnehmbare Plastizität eingeschriebene, kontemplative Potential.

Den älteren Arbeiten stehen neue, kleinformatige Wandarbeiten aus der Reihe instant vision gegenüber. In diesen zwischen Bild und Skulptur oszillierenden Objekten setzt Miller die Auseinandersetzung mit den Sehmechanismen der urbanen Lebenswirklichkeit fort. Bei einigen Werken, die häufig auf Eindrücken der visuellen Kultur basieren, überlagern sich Farbbereiche oder werden geometrische Kreisformen voneinander abgesetzt. Bei anderen wiederum hat Miller die glatte, präzise Oberflächliche durch mechanische Eingriffe aufgeraut und legt so die Materialität der Arbeiten offen.

Gleichermaßen ergänzt wie gebrochen wird die Ausstellung durch zwei gegenständliche Schwarzweiß-Photographien, mit denen Miller an seinen früheren konzeptuellen Arbeiten anknüpft. Während Kreuzberg die Stadt als künstlerischen Handlungsraum begreift, wird im Porträt Gerold Miller eine Facette seiner Persönlichkeit inszeniert, die der kühlen Abstraktion seiner Arbeiten zu widersprechen scheint: In einem rustikalen Ambiente zeigt sich der Künstlers nach getaner Arbeit beim Feierabendbier.

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Gerold Miller
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