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Eröffnung: Freitag, 07. Dezember 2007, 19.00 Uhr es sprechen: Gerhard Pfennig, Vorstand der VG Bild-Kunst Kasper König, Direktor des Museum Ludwig Köln

Vom 7. Dezember 2007 bis 26. Januar 2008 präsentiert der Deutsche Künstlerbund Werke von Gert und Uwe Tobias, den Preisträgern 2007 des »HAP Grieshaber Preis der VG Bild-Kunst«.

Die aus Siebenbürgen stammenden Zwillingsbrüder erstellen ihre Werke gemeinsam und verstehen sich als gleichberechtigte Partner. Ihr Oeuvre zeichnet sich dadurch aus, dass sie in verschiedenen Techniken arbeiten. Das manifestiert sich auch in der Ausstellung im Projektraum des Deutschen Künstlerbundes: Großformatige Holzschnitte, Schreibmaschinenzeichnungen und zwei skulpturale Objekte werden gezeigt. In ihrem Schaffensprozess bedienen sie sich traditioneller Techniken und Werkzeuge, die heute fast in Vergessenheit geraten sind und im digitalen Zeitalter anachronistisch erscheinen.

Bereits während ihres Studiums haben sich Gert und Uwe Tobias mit der Technik des Holzschnittes auseinandergesetzt und ein eigenes Verfahren entwickelt. Oft auf Zeichnungen basierend werden aus Pappelholz Elemente mit einer Spezialsäge gefertigt und wie ein Puzzle zusammengesetzt. Jede Farbschicht wird separat von Hand gedruckt und die kleinformatigen Druckplatten zu einem großen Ganzen zusammengefügt. Gerade dieser langwierige Prozess verstärkt den groben und teilweise sehr expressiven Charakter der Arbeiten.

In ihren Schreibmaschinenbildern spielen Gert und Uwe Tobias mit den Formen und Konturen von Buchstaben. Sie sind bei ihnen lediglich Formelemente zur Gestaltung der Körper oder Gesichtszüge der Figuren. Die Bedeutung der Buchstaben verliert sich in der dekorativen Gestaltung, die teils an Schnittmuster erinnert. Hier knüpfen sie an die Tradition der Buchstabenbilder an, die besonders im Dadaismus und Surrealismus eine Rolle gespielt haben.

Gert und Uwe Tobias greifen in ihrer Bildsprache auf die unterschiedlichsten Traditionen wie Konstruktivismus, Kubismus, Art Brut, Folklore und Comic zurück, wobei sie eine sehr eigene Formensprache entwickeln. Diese kraftvolle, zugleich ernsthafte und unbekümmerte Verquickung von Althergebrachtem mit Elementen ihrer subjektiven Gegenwart ergibt eine faszinierende Mischung, die nicht ohne Wirkung auf den Betrachter bleibt.

Geboren 1973 in Kronstadt (Brasov) in Rumänien siedelten die Zwillingsbrüder 1985 nach Deutschland über. Ihr Studium absolvierten sie an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig (Prof. Walter Dahn). Zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland haben sie international bekannt gemacht. Zurzeit sind sie mit einer Einzelausstellung »Projects 86« im Museum of Modern Art, New York vertreten.

Im Februar 2007 hat die Jury der Stiftung Kunstfonds den mit 25.000 € dotierten »HAP Grieshaber Preis der VG Bild-Kunst« den in Köln lebenden Künstlern Gert und Uwe Tobias für besonders herausragende künstlerische Leistungen zugesprochen.

Die Fördergelder des »HAP Grieshaber Preis der VG Bild-Kunst« stellt das Kulturwerk der VG Bild-Kunst aus den Mitteln zur Verfügung, die es aus den in den Verteilungsplänen vorgesehenen Einbehalten bei der Auszahlung von Urheberrechtsvergütungen der VG Bild-Kunst erhält.

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Gert & Uwe Tobias
HAP Grieshaber Preis der VG Bild-Kunst 2007