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Giorgio Griffa – Die Syntax der Malerei Gemälde und Plastiken

Giorgio Griffa, 1936 in Turin geboren, war im Malerei-Diskurs, der sich aus dem Informel unter dem Eindruck von Pop-Art und Konzeptkunst entwickelte, in den 60er Jahren einer der führenden Köpfe der italienischen Kunstszene. Griffa, der schon sehr früh mit der Malerei begann, studierte zwar zuerst 1954 bis 1958 Rechtswissenschaften, wurde dann aber 1960 bis 1965 ein Schüler von Filippo Scroppo. In seinem Verständnis entsteht Malerei aus der Interaktion zwischen Maler und Werk. Griffas Werk ist von großer Askese und Bescheidenheit. Seine Arbeiten sind als Fragmente zu lesen, die den Raum der Leinwand strukturieren, aber auch einer Partitur vergleichbar sind. So hat der Betrachter immer den Eindruck, Musik zu „sehen“, wenn er Griffas Arbeiten betrachtet. Charakteristisch für seine Werke ist die verspielt mediterrane Atmosphäre und die Leichtigkeit der Malerei sowie des Bildträgers, der aus Papier oder ungrundiertem Leinen besteht und nur mit Stiften an der Wand fixiert ist. Griffa beteiligte sich bei den Avantgardeshows "Prospekt" 1969 und 1973 in Düsseldorf, wo er 1978 außerdem eine Einzelausstellung in der Kunsthalle hatte. 1978 und 1980 war Griffa zudem auf der Biennale von Venedig vertreten.

Zur Ausstellung erscheint ein von Silvana Editoriale Spa, Milano, sowie von der Galleria Fumagalli, Bergamo, in Zusammenarbeit mit dem Institut Mathildenhöhe produzierter Katalog in deutscher, italienischer und englischer Sprache. Neben einem Textbeitrag von Dr. Klaus Wolbert sind vor allem alle ausgestellten Werke sowie zahlreiche weitere Arbeiten farbig abgebildet.

Gilberto Zorio - Im Zeichen des Pentagramms Installationen

Energie, Bewegung und Wachstum sind bestimmende Charakteristika der Installationen von Gilberto Zorio. Die Arbeiten des 1944 in Andorno Micca geborenen Künstlers bilden im Zusammenwirken von Elementen und Dingen, Subjekten und Objekten ein eigenes greifbares, künstlerisches System, dessen wesentliches Ziel es ist, sich selbst als Person mit der objektiven universalen Welt in Verbindung zu bringen. Charakteristisch für sein Werk ist ein hohes Maß an Materialsensibilität, kritischer Reflexion und Phantasietätigkeit - Merkmale, die allen Künstlern der Mitte der 60er Jahre entstandenen Kunstrichtung Arte Povera zu eigen waren. Zorio schöpft aus dem Fundus des Elementaren und ermöglicht dem Betrachter durch Konkretisierung eine Grenzerfahrung und Selbstwahrnehmung, die durch die Spannung zwischen Wort und Realität, Gefühl und Verstand, Existenz und Handlung, Ding und Wesen, Ziel und Sinn, Sinnbildlichkeit und Transzendenz zustande kommt. Diese Energie begreift Zorio als geistigen und zugleich materiellen Schwebezustand. Auch seine Selbstbildnisse zeigen ihn in einem Schwebezustand inmitten eines energetischen Kraftfeldes. Energieträger ist für ihn beispielsweise der fünfzackige Stern, der auch Pentagramm oder in deutscher Sprache „Drudenfuß“ genannt wird, der für ihn ein geschichtlicher Mythos für das Universum ist, für Endlosigkeit und Reinheit, aber auch Zeichen der Kraft und Gewalt (wenn er aus Speeren besteht) oder Zeichen der Energie (wenn er ihn aus Laser-Strahlen konstruiert). Er schafft Gegenstände, an denen das Licht hängenbleibt, und Installationen wie zum Beispiel „Per purificare le parole“ (Um Worte zu reinigen) von 1979, wo kristalline Salze von einer Gegenstandswelt in eine andere fließen. „Ich reflektiere mein Denken mittels einem Bilde, welches die Reflexion des Denkens von jemandem ist, der dieses Bild geschaffen hat“, so Gilberto Zorio.

Zur Ausstellung erscheint ein von hopefulmonster, Torino, sowie von der Galleria Fumagalli, Bergamo, in Zusammenarbeit mit dem Institut Mathildenhöhe produzierter Katalog in deutscher, italienischer und englischer Sprache. Der Umfang des Katalogs wird in etwa 200 Seiten betragen. Neben Textbeiträgen von Dr. Klaus Wolbert, Ada Masoero, Marco Meneguzzo und Giorgio Verzotti sind etwa 300 Arbeiten, ausgestellte sowie zahlreiche weitere Werke, farbig und schwarz-weiß abgebildet.

Die Doppelausstellung wird am 24. Juli ab 11.00 Uhr im Ausstellungsgebäude Mathildenhöhe Darmstadt eröffnet.

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Giorgio Griffa – Gemälde und Plastiken
Gilberto Zorio – Installationen