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Eröffnungswochenende: 4. – 6. Februar 2022, freier Eintritt
Laufzeit: 4. Februar – 1. Mai 2022, verlängert bis 29. Mai 2022
GÖTTINNEN Fest: Samstag, 30. April 2022, 18 Uhr

GÖTTINNEN

Ursula Beiler, Karrabing Film Collective, Emeka Ogboh, Elisabeth von Samsonow, Tejal Shah

Wie können wir andere Wege beschreiten, die uns guttun wie wir ihnen? Wie können wir handeln, ohne zu kategorisieren, vermessen und bewerten? Wie können wir Energiefelder in ihrer Pluralität genießen, statt sie in einem allwissenden Zentrum zu verorten, das über uns wacht und straft? Was, wenn wir mit Resonanzen arbeiten statt mit Zurichtung? Welche Frequenzen senden wir aus und welche empfangen wir? Was, wenn wir durchlässig werden für eine Logik der Göttinnen, die keine Gestalt haben, aber dennoch als diverse Kräfte wirken, die individuelle Eigenheiten fördern und im Hinblick auf das große Ganze integrieren? Was, wenn wir anerkennen, dass das Einzigartige immer integraler Teil des Allgemeinen ist und erst daraus resultiert? Was, wenn wir Freude schöpfen aus der Bewegung der anderen und des Anderen? Was, wenn wir verstehen, dass wir zum Anderen dazugehören so wie das Andere zu uns? Was, wenn die Nächsten alle und alles sind, das uns umgibt? Wollen wir das Göttinnen nennen? Und warum braucht es diese Haltung so dringend?

Um diesen Fragen nachzugehen, agiert die Ausstellung GÖTTINNEN ungewöhnlich. Die Logik von Ganzheit, Teil, Anfang und Ende wird aufgebrochen. Aber diese Strategien sollten nicht mit den Göttinnen verwechselt werden, sie sind nur ein Spiel in einer Situation, in der wir spielen sollten, um Gelerntes zu unterbrechen. Ein kleiner erster Schritt, um unser gemütlich fälschliches Gleichgewicht kurzzeitig herauszufordern. Irgendwo müssen wir anfangen – warum nicht hier, bei uns und jetzt? Die Ausstellung wird vor Ihren Augen wachsen, die Arbeiten stehen für sich, ohne Erklärung. Sie dürfen ihnen selbst begegnen, ohne Angst und ohne Brutalität – einfach mit ihnen sein, die Göttinnen im Rücken. Sie sind eingeladen, mehrmals.

Die Ausstellung wird prozessual entstehen. Die Arbeiten von Elisabeth von Samsonow, dem Karrabing Film Collective, Tejal Shah und Emeka Ogboh ziehen im Zwei-Wochen-Rhythmus nach und nach ins TAXISPALAIS ein, dazwischen zeigt Ursula Beiler Performances. Das Publikum erhält mit einem Ticket viermaligen Zutritt. Es kann dem Aufbau der Arbeiten beiwohnen und wird über Newsletter informiert, sobald eine neue Arbeit fertig installiert ist. Ende März wird die Ausstellung vollständig sein und wir laden erneut zu einem Pressetermin. Zum Finissage-Wochenende feiern wir ein Fest, sofern die Pandemie es zulässt.

Kuratiert von Nina Tabassomi