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Eröffnung: Freitag, den 27. Juni, 18 – 21 Uhr.

Galerija Gregor Podnar freut sich die Eröffnung Goran Trbuljaks Einzelausstellung Anonymous Post Post Modern Modern Artist anzukündigen. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf einer Auswahl von Werken, entstanden zwischen 1980 und 2008, die den Künstler in der Krise thematisieren.

Humor und Selbstironie sind wichtige Elemente dieser Werke, die sich mit Themen wie Autorenschaft, Anonymität, Originalität, und insbesondere dem Status des Künstlers im gegebenen kulturellen System auseinandersetzen. Das Werk auf Leinwand OLD DEPRESSIVE ANONYMOUS IS LOOKING FOR A PERMANENT DISPLAY PLACE IN SOME NICE NEW ART MUSEUM SPACE von 2005/2008 besteht aus acht Teilen, mit jeweils sieben Variationen der einzelnen Bestandteile, wie „OLD IS NICE“, „DEPRESSIVE MUSEUM“ oder „ANONYMOUS PERMANENT“. Ein weiteres Werk, To Myself (2005), bietet eine Handlungsanweisung, die der Künstler an sich selbst richtet. Damit wirft er die Frage auf, wer der Angesprochene ist. Die älteste Arbeit in der Ausstellung Artiste en Crise von 1980/81 stellt in vier Fotographien die Abbildungen der Hände und den Kopf des Künstlers mit den Worten „Artiste en Crise“ gegenüber, als Ausdruck der Unfähigkeit des Künstlers, eine große künstlerische Leistung zu erreichen; zum Versagen verdammt.

Als Wegbereiter konzeptueller Kunstpraktiken im ehemaligen Jugoslawien hat Goran Trbuljak seine Karriere in Zagreb in den späten 60ern mit Arbeiten begonnen, welche die Institutionen der Kunst und die Natur des Kunstwerks hinterfragen. Folgerichtig nahm seine Kunst diverse Formen an: Visitenkarten, die Mitarbeitern von Galerien ausgehändigt wurden, Meinungsumfragen, die eine Antwort einforderten, oder sogar ein Referendum (in Zagreb 1972), indem Passanten entscheiden mussten, ob Goran Trbuljak Künstler ist oder nicht. Mitte der 70er begann Trbuljak einen Dialog mit Malerei zu führen: Sunday Painting (1974) ist zum Beispiel eine fotographische Dokumentation einer Straßenaktion des Künstlers. An verschiedenen Sonntagen bemalte er ein Schaufenster eines Künstlerbedarfsgeschäfts. Dabei bezog er sich auf die hinter dem Fensterglas ausgestellte leere Leinwand auf einer Staffelei. Jeden Montag wurde die Farbe anschließend vom Personal entfernt.

Die Zagreber Kunstkritikerin und Kuratorin Branka Stipančić schreibt über Trbuljak: „Er ist der erste Künstler in Kroatien gewesen, der die Bedeutung des Ausstellungswesens innerhalb des Galeriensystems und die Rolle des Künstlers als dessen Teil hinterfragt hat, indem er solche Problemstellungen in seine Kunst einbezogen hat. Jeder neue Schritt in der Kunst stellte für ihn immer eine ethische Handlung dar. Sein Einfluss auf die Generation postkonzeptuell arbeitender Künstler Mitte der 70er Jahre ist maßgebend gewesen.“

Das Werk von Goran Trbuljak wurde unter anderem auf der Ausstellung ... UND SO HAT KONZEPT NOCH NIE PFERD BEDEUTET in der Generali Foundation in Wien (2006), der Venedig Biennale (1995), und in der Ausstellung Kurze Karrieren im Museum Moderner Kunst in Wien (2004) vorgestellt.

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Goran Trbuljak
Anonymous Post Post Modern Modern Artist