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Manuel Gorkiewicz In den Arbeiten von Manuel Gorkiewicz spielt die Beschäftigung mit Präsentationsmodellen, sowohl innerhalb von Kunsträumen, als auch in deren vermeintlich trivialen Entsprechungen in der Alltagskultur, eine bedeutende Rolle. Allgemein bekannte Sujets werden verwendet, die oft erst auf den zweiten Blick ihre künstlerischen Strategien preisgeben. Im Falle der präsentierten Arbeiten:

Das 16 Min. Video explodierenden Popcorns ist ursprünglich eine mit Hochgeschwindigkeitskamera aufgenommene 10 Sekunden lange Sequenz. Der Repräsentationsstandard einer geschlossenen Videobox wird durch ihre offen gestaltete Bauweise und die ausgewählte Positionierung im Raum thematisiert.

Dabei wird ein Gleichgewicht zwischen gezeigtem Video und der dafür gebauten Box hergestellt. Die Projektion steht somit im direkten Zusammenhang mit dem sie umgebenden Raum.

Drei Wandobjekte in verschiedenen Braunstufen halten sich an die beschränkte Farbpalette von Schokolade.

Das Sujet und die Oberfläche benutzen die Bildsprache der Werbung. Ihr Formvokabular wird aber durch einen Prozeß der Extrahierung überhöht, und weiters mit einem Minimalismus konfrontiert, der in der Gestalt des Objekts liegt. So bekommen sie trotz der suggerierten Vertrautheit etwas Entrücktes, durch die Überbetonung des Trivialen einen supertrivialen Charakter.

Christian Mayer In Christian Mayers Videoinstallation King Kong 1933/Loch Ness 2005 bewirkt eine Spezialbrille, daß zwei getrennte Videobilder im Gehirn des Betrachters übereinander gelegt werden. Während das eine Bild eine Aufnahme vom Loch Ness aus diesem Jahr zeigt, ist auf dem anderen eine Sequenz aus dem Film King Kong zu sehen in der ein animiertes Brontosaurus-Modell auf- und abtaucht. Was die beiden Bilder verbindet ist die Tatsache, dass 1933, nur wenige Monate nachdem King Kong weltweit die Kinos füllte und viele Menschen in Angst und Schrecken versetzte, die Welle der Nessie-Sichtungen am Loch Ness begann. Beschreibungen und Zeichnungen der ersten Nessie-Spotter bezeugen eine große Ähnlichkeit zwischen ihren Ungeheuern und dem Brontosaurus aus King Kong. Ein inneres Bild welches aus einem Film stammt, der mit für damalige Zeiten völlig neuartigen illusionistischen Tricktechniken operierte, wurde hier ganz offensichtlich in eine Landschaft hinein projiziert und später dann zum Mythos verklärt. Indem die Überlagerung der Bilder in dieser Installation durch eine stereoskopische Brille funktioniert, wird die Illusion in den jeweiligen Rezeptionsapparat des einzelnen Subjekts zurück gelegt, der immer zwischen Natur oder deren Abbild und der Wahrnehmung davon steht.

In der Videoinstallation The third men werden mehrere Ebenen, die sich um eine Filmszene des in Wien gedrehten Films The third man herum spannen, ineinander verwoben. Ein speziell für blinde Menschen produzierter Soundtrack, der sprachlich beschreibt was im Film zu sehen ist, wird mit Bildern aus der Originalsequenz des Films und Aufnahmen, die während einer Touristenführung auf den Spuren dieser Filmszene im Wiener Untergrund aufgenommen wurden, vermischt. Das Bild von Wien bekommt hier eine neue

Facette durch Touristen verliehen, die in die Stadt kommen um genau dieses Bild zu finden, welches ohne den Film wohl kaum auf den Routen der Touristenführer zu finden wäre. Englische Beschreibung auf dem einen und deutsche auf dem anderen Kopfhörer beziehen sich nicht nur auf die Zweisprachigkeit des Films, sondern machen auch die Unterschiede bei der Beschreibung des Films deutlich. Jede filmische Wahrnehmung ist immer eine subjektive und damit auch ihre Beschreibung, egal wie objektiv sie zu sein versucht.

Marlene Haring ALLES FASSADE, Materialien: Baustopp der Renovierung der Fassade, Fertigstellung ab Mitte November. Die Fassade (von franz.: façade: Fassade, Frontwand, Gehäuse [Mobilfunk], Schein, Straßenfront, Vorderfront, Vorderseite; ursprüngl. von lat.: facies: Anblick, Aussehen, Form, Gestalt, Angesicht, Antliz, Gesicht) ist das Vorderteil bzw. Außenteil eines Gebäudes, seine Vorderseite oder Schauseite. Der Begriff wir oft vereinfachend als Synonym für die Außenwand verwendet. Oft zeigt die Fassade die innere Gliederung bzw. den Querschnitt des hinter ihr liegenden Baukörpers, sie kann diese aber auch als sogenannte Blendfassade verschleiern. Zusammen mit den übrigen Außenwänden bildet die Fassade den abgeschlossenen Raum und ermöglicht damit die Funktion der Räume innerhalb des Gebäudes. Mit dem Dach und der Gebäudegründung bilden sie die Gebäudehülle. Bei freistehenden Gebäuden kann die gesamte Außenwand zur Fassade werden. Neben der Bedeutung der Fassade als der Außenwand und deren Gliederung werden auch vor der eigentlichen Gebäudekonstruktion liegende Bauteile als solche, welche die der Witterung ausgesetzte Hülle bilden, als Fassade bezeichnet. So bilden Fassadenelemente ein Vorhangfassade. Die Fassade eines Gebäudes kann also auch dessen Verschalung oder Verkleidung sein.

REGAL EGAL, Materialien: Wiehag-Platte, 200 x 50cm, 3 Profiwinkel, M. Haring während der Eröffnung darauf liegend. Der Begriff Regal bezeichnet ein Möbelstück, das der Lagerung von Gegenständen aller Art dient und entsprechend durch waagerechte Böden geprägt ist. Im Gegensatz zum Schrank offen gebaut. Die Verbiegung belasteter Regalböden wird durch die Balkentheorie beschrieben.

O.T. (O.T.), Materialien: Spiegel im Waschraum der Galerie, NIVEA Creme Ein Spiegel (von lat specere: sehen) ist eine reflektierende Oberfläche (polierte Glas- oder Metallfläche), die so glatt ist, daß die reflektierten Lichtstrahlen im Ergebnis ein Bild formen. Dabei verlaufen die Lichtstrahlen nach dem Reflexionsgesetz. Ein Spiegelbild ist das veränderte Abbild eines Bildes durch einen gedachten oder realen Spiegel. Die Reflexionen werden als scheinbare Lichtwege bezeichnet. Lichtreflexionen werden geometrisch berechnet. Eine weiße Fläche stellt, obwohl sie ebenfalls nahezu alles Licht remitiert, keinen Spiegel dar, da das Licht ungeordnet in alle Richtungen gestreut wird, so dass kein Bild entsteht.

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