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Der international renommierte Fotokünstler und HBK-Professor Gosbert Adler stellt seine Werke vom 12. Januar bis 11. Februar 2011 in der Galerie der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig aus. Die Arbeiten sind auf Grundlage von autobiografischen Fotografien aus den 1980er Jahren entstanden. Mit ihnen hat Adler am Ende der eigenen Studienzeit bereits reüssiert und u.a. das Stipendium für Zeitgenössische Deutsche Fotografie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung erhalten. Rund 40 Bilder werden nun in neuer Bearbeitung präsentiert.

Die Ausstellung „Brot“ wird am Dienstag, den 11. Januar um 19 Uhr von HBK-Präsident Prof. Dr. Hubertus von Amelunxen eröffnet. Ein Katalog, der das Projekt und die Ausstellung dokumentiert, erscheint voraussichtlich im Sommer 2010.

Seit 2007 lehrt Prof. Gosbert Adler Fotografie an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig im Bereich Kommunikationsdesign. Neben seinen eigenen künstlerischen Arbeiten hat er sich auch als Kurator einen Namen gemacht. 1985 wagte er gemeinsam mit Wilmar Koenig einen Blick auf die ostdeutsche Kunstszene. Die Protagonisten ihrer Ausstellung „DDR Foto“ gehören heute allesamt zu den anerkannten

Einblicke

Das Interesse Gosbert Adlers gilt der Befragung der Wirklichkeit, ohne dass er für sich beanspruchen würde, eindeutige Antworten zu finden. Seine Bilder zeigen das scheinbar Alltägliche, Banale. Stets in Serien angelegt, auf wenige Motivgruppen beschränkt, geht es darin vor allem um die spezifischen ästhetischen Möglichkeiten einer Fotografie, die sich als dokumentarisch versteht und dabei um ihre absolute Subjektivität weiß. Es ist zugleich eine Fotografie, die die Möglichkeiten und Grenzen des Mediums immer mitreflektiert, in der Perspektive, Ausschnitt, Unschärfen und Farbverschiebungen bewusst eingesetzt werden. „Gosbert Adlers Bilder sind als ein Versuch der Neudefinition der Fotografie in ihrer reinen Anwendung zu verstehen. Die Hinwendung zu scheinbar banalen Themen, die visuelle Aufwertung von Alltagskultur sind Verweigerungsstrategien einer Fotografie, die alles gesagt und gezeigt hat“, schreibt Thomas Weski 1994 im Katalog zur Ausstellung „Gosbert Adler. Die Zelle“ im Sprengel Museum Hannover.

In dem zuletzt veröffentlichen Fotozyklus „Autos“ nimmt Adler einen halböffentlichen Privatraum in den Blick. Irritierende Spiegelungen und intime Einblicke in das „zweite Wohnzimmer“ entlarven die allgegenwärtige Inszenierung des Privaten. Adlers Bilder fragen hartnäckig nach den Möglichkeiten von Authentizität, suchen nach den nicht inszenierten Momenten in der Inszenierung. Eine ähnliche Fragestellung lag einer Serie von 1999 zugrunde, bei der Adler Voyeurfotografien aus dem Internet auswählte und vergrößerte.

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Gosbert Adler
Brot
Ort: Galerie der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig