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Seit den frühen Tagen des Rock ´n´ Roll und Soul haben visuelle Elemente bei der Präsentation und Distribution von Popmusik eine stetig größere Bedeutung bekommen. Das zeigt die Entwicklung von Stagedesign, Lichttechnik und Lightshow, Video, Film und Musikfernsehen, Plakatkunst und Covergestaltung. Plakate, Flyer, Magazine und Tonträgerverpackungen fungieren als "Message medium" (M. McLuhan), die für die jeweils neuen Entwicklungstendenzen der Popmusik eigenständige künstlerische Ausdruckformen finden. Gleichzeitig dienen sie als Kommunikationsmedien, die für die Herausbildung aktueller popkultureller Identitäten von Bedeutung sind. Als Belege dafür können zum Beispiel die psychedelische Plakatkunst der 60er Jahre, der fotokopierte Handzettel und das Fanzine des Punk sowie der computergenerierte Techno-Flyer dienen.

Von Miles Davis bis zu den Beatles und Doors, von den Sex Pistols und Nirvana bis zu Westbam und Beck: Mit rund 1000 Exponaten bietet GOT THE LOOK als erste Ausstellung in Europa einen umfassenden Überblick zur graphischen und visuellen Darstellung der Popmusik und -kultur der letzten 50 Jahre. Hinter den Ausstellungsstücken verbergen sich illustre Namen wie Andy Warhol, Peter Blake, Victor Moscoso, Rick Griffin, Martin Sharp, Frank Kozik, Mark Arminski und Raymond Pettibon.

Die Bandbreite der Stile und Epochen reicht von der fotografischen und filmischen Cover Art des Blues, Rock 'n' Roll und Soul über die Psychedelic Art der 60er, fotokopierte Handzettel-Collagen des Punk & Hardcore aus den 70er und 80er Jahren, computergenerierte Flyer der Rave-o-lution, die Cover Art des HipHop bis zu aktuellen Plakatentwürfen der zeitgenössischen Musikkultur. Die Druckkunst präsentiert ein graphisches Pendant zum Sound, den sich der Besucher in den fünf Ausstellungsbereichen zusätzlich mit einem Audio-Guide erschließen kann. Mit dem System sind neben dem Begleittext 150 Originalmusiktitel mit einer Länge von insgesamt 500 Minuten abrufbar.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Live-Musik, DJ-Auftritten, Lightshows und Filmen begleitet die Museumsshow.

Die fünf Ausstellungsbereiche: 1) Rock 'n' Roll/ Jazz/ Soul/Blues (1955-65) Plakate für Rock 'n' Roll-, Jazz-, Soul- und Blues-Konzerte entstanden noch im traditionellen Letterpress-Verfahren, das typographisch im Unterschied zum Offset-Druck wenig kreative Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Günther Kieser, Designer für die Konzertagentur Lippmann & Rau und das amerikanische Jazz-Label Blue Note, sorgte am Ende dieses Zeitabschnitts für innovative graphische Entwicklungen.

2) Psychedelic & Pop Art (1966-74) In engem Zusammenhang mit der Hippie- und Protestbewegung der 60er Jahre stand die psychedelische Plakatkunst in San Francisco von Wes Wilson, Rick Griffin und Victor Moscoso. In London gehörten Martin Sharp und Mike English zu den exponierten Designern dieser Stilrichtung. Die klassische Epoche des Albumcovers brachte Entwürfe von Künstlern wie Andy Warhol, Peter Blake und Richard Hamilton für Velvet Underground, die Beatles und die Rolling Stones hervor.

3) Punk & Hardcore (1975-85) Cut Up & Paste – Fotokopiertechnik und Collage im Punkflyer und Fanzine, Arbeiten von Jamie Reid für die Sex Pistols und Raymond Pettibon für Black Flag.

4) Rave-o-lution /Techno/HipHop (1988 ff.) Flyer Art und Musik aus dem Computer.

5) Pop Poster Renaissance (1990 ff.) Die Entwicklung vom Werbeposter zum Sammlerstück: limitierte und signierte Siebdruckposter von Frank Kozik, Mark Arminski, Derek Hess und anderen, aktuelle Plakatentwürfe aus den USA zum Beispiel von Fillmore. Die von Uwe Husslein kuratierte Ausstellung entstand in Kooperation von Kulturamt der Stadt Köln, Dokumentationszentrum für Popkultur und Museum für Angewandte Kunst. Sie wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. "GOT THE LOOK – Graphik der Popmusik" läuft im Vorfeld und während der c/o pop. Das Festival für elektronische Popkultur feierte 2004 mit 50 000 Besuchern und 90 Veranstaltungen eine eindrucksvolle Premiere und präsentiert vom 24. bis 28. August 2005 zum zweiten Mal aktuelle Strömungen aus Musik, Kunst und Business am Rhein.

Pressetext

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GOT THE LOOK - Graphik der Popmusik

mit Arbeiten von Andy Warhol, Peter Blake, Victor Moscoso, Rick Griffin, Martin Sharp, Frank Kozik, Mark Arminski, Raymond Pettibon, u.a.