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„Ich bin Bilder-Finder und nicht Bild-Erfinder“ (Götz Diergarten)

Die Weserburg, Bremens Museum für moderne Kunst, zeigt die erste museale Einzelausstellung des Frankfurter Fotografen Götz Diergarten.

Götz Diergarten (*1972 in Mannheim) lenkt und sensibilisiert mit seinen Fotografien unseren Blick auf das Gewohnte unserer Umgebung. In seinen typologischen Serien untersucht er das Erscheinungsbild alltäglicher Architekturen: deutsche Fassaden, belgische Strandkabinen, britische Badearchitektur und europäische Untergrundbahnen. Die vordergründige Banalität von Putz- und Klinkerimitat, Fenstern, Garagentoren und einfachen Baukörpern verwandelt sich bei ihm in ihrer fotografischen Reihung zu einer Typologie der Alltagskultur.

Seine Werke sind geprägt vom klaren, dokumentarischen Stil der berühmten Becher Schule. Häuserfassaden, Strandhütten sowie U-Bahntunnel werden nach strengen bildnerischen Vorgaben aufgenommen: frontale Ansicht, diffuses Licht und enger Ausschnitt - lediglich der Typus variiert. Die Weserburg zeigt in dieser umfassenden Präsentation neben frühen Arbeiten auch die aktuelle Serie METROpolis (seit 2006), mit der sich Diergarten neues fotografisches Terrain erschließt. Konzentrierte er sich bisher ausschließlich auf Einzelobjekte im Außenraum, so nimmt er nun spezifische Interieurs des öffentlichen Raums – die Gänge, Tunnel und Bahnsteige des unterirdischen Nahverkehrs – in den Blick.

„Ausgehend von der Erneuerung der Dokumentarfotografie durch Bernd und Hilla Becher haben drei Generationen ihrer Schüler, darunter Andreas Gursky und Thomas Ruff, den fotografischen Blick auf die Welt mit formaler Strenge und handwerklicher Präzision erweitert. Götz Diergarten ist einer von ihnen. Sein Blick auf unsere Umwelt ist dabei poetisch und konkret zugleich.“ Carsten Ahrens, Direktor der Weserburg

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Götz Diergarten
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