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Goyas Hexen-und Kobolde treffen auf zeitgenössische Monster

Zweiter Teil von Goyas „Caprichos“als Sonderschau ab dem 22. November im Raum „Kunst auf Papier“

Ab Mittwoch, den 22. November,präsentiert das Herzog Anton Ulrich-Museum den zweiten Teil von Francisco de Goyas (1746-1828) Zyklus Los Caprichos.Die ersten 42Werke des insgesamt 80 Radierungen umfassenden Zyklus, den Goya zwischen 1797 und 1798 erarbeitete, wurden vom 31. August bis 19. November im Raum „Kunst auf Papier“ des Herzog Anton Ulrich-Museums gezeigt. Die nun präsentierten 38 Radierungen werden, wie schon im ersten Teil der Sonderschau, Zeichnungen deszeitgenössischenMultimedia-KünstlerHerbert Nauderer (*1958) gegenübergestellt. Die Präsentationunter dem Titel„Goya. Heuchler, Hexen, Hirngespinste & zeichnerische Reflexionen von Herbert Nauderer: the madhouse vol. 2“wird bis zum 11. März 2018 im Raum „Kunst auf Papier“ gezeigt.

Caprichosbedeutet„Launen bzw. Einfälle“, waseinmal mehrdie persönliche Perspektive sowiekünstlerischeFreiheit, Erfindungsgabe und Phantasie der Radierungen unterstreicht. In seinenCaprichos, setzt Goya die Abgründe der Menschheit ins Bild: Gier, Sadismus, Wahnsinn. Im nun präsentierten zweiten Teil der Caprichoszelebrieren Hexen, Kobolde und alptraumhafte Kreaturen ihren Hexensabbat in allen Variationen undstehen Mönchen gegenüber, die satanische Zeremonien feiern. Glaube und Aberglaube lassen sich nicht mehr eindeutig trennen und erscheinen teilweise sogar vertauscht. Der Zeichner, Musiker und FilmemacherHerbert Nauderer, der zurzeit an der Hochschule fürBildende Künste in Braunschweig lehrt, greift diese surrealen Aspekte auf und reflektiert sie in eigenen, kritischen Zeichnungen. Während des gesamten Ausstellungszeitraums wird Nauderer seine eigenen zeichnerischen „Einfälle“ wöchentlich ergänzen, wodurch Goyas Radierungen stetig in einen neuen Kontext gestelltwerden.