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Gregor Schmoll schafft fotografische Inszenierungen seiner Selbst. Dabei will er keinesfalls als Fotograf verstanden werden. Anders als in einer vorgelebten Ich-Kunst, die von einer neurotischen Prädisposition des Künstlers abhängig sein mag, verfolgt die ästhetische Strategie dieser Arbeit, über die Rolle des personifizierten Surrealisten, fotografische Bildmechanismen spielerisch zur Schau zu stellen. Der Surrealismus dient ihm in diesem Fall lediglich als Vehikel. Er schafft dabei überaus poetische Werke, die ein hohes Maß an reflexiver und bildkritischer Wirkung besitzen. In seinen frühen, zusammen mit der Künstlerin Rosa Brueckl geschaffenen Arbeiten, ist es die Anordnung und die Nachahmung von Gesten und Posen, die vielschichtige Bezüge zu kunsthistorischen Werken und zu tradierten Darstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit offenbaren. Die Pose spielt noch immer eine gewichtige Rolle im Werk von Gregor Schmoll. Er inszeniert sich in der adaptierten Darstellungsweise unterschiedlicher Kunstfiguren, die in ihrer Überzeichnung nicht selten die Grenze zur Posse überschreiten. Gregor Schmoll stellt keine Behauptungen auf, er reproduziert lediglich. Seine raumgreifende Inszenierungen setzen sich aus einer Vielzahl formaler und inhaltlicher Zitate zusammen, die in ihrer Neuordnung, die Brüchigkeit einer rezeptionsästhetischen Analyse offen legen. Gregor Schmoll ironisiert – mit feierlichem Ernst. „Das bin ich, erfolgreich, gut angezogen und wohl anzuschauen“ (Bazon Brock).

Im Rahmen der Ausstellung erscheint ein Text von Jennifer Blauvelt, Schriftstellerin und Musikerin aus New York. Am 23. Juni 2005 findet in der Kuttner Siebert Galerie ein Konzert der New Yorker Thereministin Dorit Chrysler (www.doritchrysler.com) statt. Auf ihrer aktuellen CD finden sich Kompositionen zu ausgewählten Bildern der Ausstellung von Gregor Schmoll.

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