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Grete Yppen (geb. 1917 in Liesing/Niederösterreich) gehört zur ersten Malergeneration nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach Studienjahren an der Akademie der Bildenden Künste bei Herbert Boeckl und an der Accademia di belli Arti di Brera in Mailand (1935-1946) findet sie Mitte der Fünfzigerjahre zu einer Bildsprache, die durch eine Konzentration auf die Linie zwischen Gestischem und Konstruiertem gekennzeichnet ist und ihr gesamtes Schaffen durchzieht.

Ihr Werk entfaltet sich im Spannungsfeld von Abstraktion und Gegenstandsbezug. Neben freien Kompositionen bilden abstrahierte Menschenbilder und landschaftliche Assoziationen den inhaltlichen Schwerpunkt. Mensch und Natur bedeuten dabei Ausgangspunkte für eine Schilderung von Empfindungen und Verfasstheiten, die um zentrale Fragen der menschlichen Existenz kreisen. Ein Leitmotiv ist in diesem Zusammenhang der Heilige Sebastian, dessen religiöse Symbolik Grete Yppen existentiell umdeutet.

In der Malerei gleichermaßen wie in der Grafik sind Grete Yppens Arbeiten von einer dynamischen Handschrift, einer subtilen Strichführung und einer ausgewogenen Komposition charakterisiert, wobei sie eine bildnerische Formulierung erreicht, die zu den kraftvollsten und konsequentesten Beispielen der österreichischen Nachkriegsmoderne zählt.

Trotz ihres umfangreichen und in sich geschlossenen Oeuvres ist Grete Yppen bis heute eine nur wenig bekannte Künstlerin dieser Malergeneration. Die Ausstellung in der Hofgalerie versucht nun erstmals einen umfassenden Einblick in ihr Werk zu geben und skizziert die Genese ihres Schaffens anhand thematischer Schwerpunkte und mit ausgewählten Beispielen aus Malerei und Grafik.

Pressetext

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Grete Yppen - Malerei und Grafik 1955-1995
Kuratorin: Elisabeth Voggeneder