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Ausstellungseröffnung: Donnerstag 13. März , 19 Uhr Einführung: Benedikt Stegmayer

Der Kunstverein Rosenheim zeigt von 14. März bis 20. April 2008 in den Räumen Klepperstraße 19 drei Bilddichtungen so-wie den Film „Zerreißprobe“ (1970) des österreichischen Künst-lers Günter Brus. Die Ausstellungseröffnung findet am Donners-tag, 13. März um 19 Uhr statt, der Künstler ist anwesend.

Rosenheim - Brus zählt zu den radikalsten Vertretern des Wiener Aktionismus. 1970 wegen "Herabwürdigung der österreichischen Staatssymbole" zu sechs Monaten verschärftem Arrests verurteilt, lebte er längere Zeit in Berlin im Exil, um der Haftstrafe zu entgehen. Während er in den 1960er Jahren vor allem mit seinen Aktionen Aufsehen erregte, beschäftigt er sich seit Beginn der 70er Jahre wieder mit Malerei, Zeichnen und Literatur.

Für sein Lebenswerk erhielt Brus 1996 den Großen Österreichischen Staatspreis. Diese höchste österreichische Auszeichnung wird nur ein-mal jährlich einem Künstler für hervorragende Leistungen verliehen. Zur Eröffnung am Donnerstag, den 13. März um 19 Uhr liest der Burg-schauspieler Bernd Jeschek aus den Texten des Künstlers. Eine Einführung in sein Werk gibt der Kunsthistoriker und Philosoph Benedikt Stegmayer.

Günter Brus, 1938 in Ardning, Steiermark geboren, studierte von 1957 bis 1960 an der Akademie für angewandte Kunst in Wien. 1964 begründet er mit Muehl, Nitsch und Schwarzkogler den "Wiener Aktio-nismus". 1984 erschien sein Roman "Die Geheimnisträger", 1987 der Band "Amor und Amok". Soeben ist der zweite Teil seiner Autobiographie erschienen. Brus begleitete sein gesamtes aktionistisches Werk mit Zeichnungen und Malereien. Ab 1970, beginnend mit der Mappe „Irrwisch“, entwickelte er neue Kombinationen von Literatur und bildender Kunst. Es entstanden Arbeiten, die er Bilddichtungen nennt, und die einen neuen Abschnitt in Brus' Schaffen eröffnen. Es hat sich ein reiches zeichnerisches und literarisches Werk entwickelt, das im Austausch mit den großen Literaten der Weltliteratur steht (Jean-Paul, Friedrich Schlegel u.a.). Seit einigen Jahren arbeitet Brus als Kolumnist und Zeichner beim österreichischen Monatsmagazin „Datum“.

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Günter Brus: Erotik des Schöpferischen