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Der Unterhaltungsstatus der Institution Casino wird herangezogen um in ansprechender Atmosphäre, Wortspiele mit gewohnten und gesellschaftlich traditionell festgelegten, üblichen Wertvorstellungen, zu kreieren und durch Zufall auch Sätze zu entwerfen die diesen üblichen Wertvorstellungen konträr zuwiderlaufen. Die Frage stellt sich, ob das was in der Sprache möglich ist auch in der Realität eingelöst wird. Das Spiel, das im traditionellen Casino in seiner Konsequenz nur baren Systemcharakter offenbart, wird in Pullers Casino um sinnhafte gesellschaftliche (moralische?) Wertvorstellungen, die Gewinn und Verlust festschreiben, erweitert.

Durch die Einbindung der SpielerInnen in den Gewinnsatzfindungsprozess werden die Spielregeln auf ein individuelles Niveau ebenfalls ausgedehnt. Die Wertvorstellungen des Einzelnen fließen öffentlich in das Spiel ein und können mit etwas Glück in jedem Fall gewinnbringend sein.

Das Sprachspiel als Solches überschreitet den formalen Begriff in Richtung sozialer Gemeinschaft, Gesellschaft, Kultur, etc. Das Verwenden der Sprache soll erkennbar werden als Teil einer Tätigkeit oder einer Lebensform. Casino-Sprachspiel als Handlung an sich und als Teilvorgang von gewissen gesellschaftlichen Handlungen. "Nur wenn das Sprachspiel als vergleichender Maßstab dessen dient, was in der sprachlich-gesellschaftlichen Praxis wirklich geschieht, können wir der Ungerechtigkeit oder Leere dogmatischer Behauptungen entgehen.“ (Philosophische Untersuchungen L. Wittgenstein Text 131) Die Plattform, um unter anderen diesem Vergleich Raum zu geben, ist Pullers Casino.

Die Spielstätte „Galerie EBORAN“ als ehemalige Polizeiwachstube in einem Gemeindebau, abseits der bürgerlichen salzburger Wohngegenden und doch im Herzen einer Casino-Stadt, bietet als Spielort einen speziellen Hintergrund.

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Günter Puller - Puller's Casino
Kurator: Veronika Hitzl