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1999 belegte der aktionskünstler gustav metzger den säulengang vor dem haus der kunst mit einer schicht teer und nannte diese arbeit „travertine / judenpech". nun ist er ein weiteres mal im haus der kunst präsent: ab 21 mai zeigt er „strampelde bäumf/mirrortrees". der titel verweist auf die herkunft und kindheit des künstlers, der 1926 als sohn orthodoxer juden in nürnberg geboren wurde. mit einem kindertransport des refugee children movement kam er 1939 nach london, wo er den holocaust überlebte. seine eltern sah gustav metzger jedoch nie wieder – ein trauma, das sein leben ebenso wie seine kunst geprägt hat. berühmt wurde gustav metzger in den 1960er jahren – als protagonist der auto-destructive art, deren wichtigster vertreter er bis heute ist. in seinen werken thematisiert er das destruktionspotenzial des 20. jahrhunderts ebenso wie das kapitalistische system: „autodestruktive kunst entsteht aus einer chaotischen, obszönen gegenwart (und) ist als die letzte verzweifelte subversive und politische waffe in der hand von künstlern gedacht. sie ist ein angriff auf das kapitalistische system und die waffenproduktion. sie ist der nuklearen abrüstung und dem kampf der menschen gegen den krieg verpflichtet." (gustav metzger, 1962) „strampelde bäumf / mirrortrees" zeigt bäume, die mit ihren wurzeln aus der erde gerissen und kopfüber in beton gegossen wurden – es sind gestürzte, strampelnde bäume, in denen sich metzgers geschichte widerspiegelt.

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Gustav Metzger
strampelde bäumf/mirror trees