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Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der beeindruckendsten Modestrecken und Kampagnen des französischen Fotografen Guy Bourdin und entführt den Betrachter in eine Welt zwischen Glamour, Glanz, Spannung und Gefahr.

Das Revolutionäre an Bourdins Arbeiten ist sein Bruch mit allen Konventionen der Mode- und Werbefotografie. Er schuf durchkomponierte Erzählungen, die den Betrachter in eine abgründige Fantasiewelt entführen, die von Spannung und Gefahr bestimmt wird. Bourdins Einfluß auf die visuelle Kultur, auf Inszenierungen der Werbefotografie, läßt sich auch Heute, 13 Jahre nach seinem Tod, ablesen – kein Wunder, daß große Fotografen wie Mondino oder Nick Knight ihm in den Vorworten und Widmungen zu ihren eigenen Büchern huldigen.

Neben den eindrucksvollen Farbfotografien zeigt die Ausstellung im Obergeschoß des NRW-Forum auch Super-8-Filme und eine Diapräsentation von Guy Bourdin. Mehr als vierzig Farbabzüge zeigen eine Auswahl aus Modeaufnahmen hauptsächlich der 70er Jahre für die Magazine "Vogue France", "Vogue Hommes", "Marie Claire" und "20 Ans" sowie aus den Werbekampagnen für Charles Jourdan und Roland Pierre. Die aggressive, aber immer auf Unnahbarkeit bedachte Erotik der Bilder oft rot gekleideter und bis zur Unkenntlichkeit geschminkter Frauen galt als provokativ und setzte schon damals unumwunden auf Sex als Verkaufsargument - für eine vorwiegend weibliche Leserschaft. Die Vielschichtigkeit und Ironie der technisch perfekten und bis ins Detail inszenierten Aufnahmen kommt erst beim genauen Hinsehen zum Ausdruck: Auf einem Werbefoto für Charles Jourdan von 1968 tritt eine Frau in roten Strümpfen und grünen Schuhen einem am Boden liegenden Gangster auf die Hand, die einen Revolver ergreifen will. Der an einem Times-Square-Kino über der Szene aufleuchtende, halb verdeckte Filmtitel "Incredible Sex Revolution" liefert den Schlüssel dazu. In Serien präsentierte Polaroids geben mit so banalen Motiven wie Häuserfassaden, Straßenecken, einem Gartenzaun, Liegestühlen oder Heuhaufen einen faszinierenden Einblick in die Arbeitsweise des Fotografen, der, stets mögliche Kulissen notierend, geradezu mit einer Kamera im Kopf durch die Welt zu gehen schien.

Diese Ausstellung ist eine hochkarätige Präsentation des Werkes von Guy Bourdin, sie wurde bisher im Victoria and Albert Museum in London gezeigt, das Jeu de Paume in Paris wurde vor einigen Monaten als "Centre pour la photographie et l'image“ mit dieser Ausstellung eröffnet, das NRW-Forum zeigt sie zum ersten Mal in Deutschland: circa. 60 zum Teil großformatige Fotoabzüge, Super-8-Filme, Polaroids und ein Reihe von kleinformatigeren Abzügen, die zum Teil aus dem Privatarchiv von Guy Bourdin stammen und an den vorherigen Stationen nicht zu sehen waren.

Die Ausstellung wird von Helena Rubinstein gesponsert.

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Guy Bourdin - Unterkühlter Glamour