Museion, Bozen/Bolzano

MUSEION OF MODERN AND CONTEMPORARY ART | Piazza Piero Siena, 1
39100 Bolzano

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Hamish Fulton ist ein Studienkollege von Richard Long und Gilbert & George. Wie auch für diese spielen für ihn Prozesse, die dann mit Fotos, Texten, Diagrammen usw. dokumentiert werden, eine zentrale Rolle. Aufgrund der durchgängigen Verwendung unterschiedlicher Kombinationen von Bild und Text fällt Fultons Oeuvre direkt in den Interessenbereich des Museion. Indem Fulton auf Berge und Landschaft nicht nur in allgemeiner Form, sondern in den in Bozen gezeigten Werken auch speziell auf die Dolomiten Bezug nimmt, besteht eine enge Verbindung zu Südtirol.

Im Vorfeld der Ausstellung hielt sich der englische Künstler im Spätsommer 2004 rund 9 Tage lang in der Gegend von Corvara auf. In einer Hütte am Berg wohnend, unternahm er acht Tagesmärsche und eine geführte Besteigung des Gipfels der Marmolada auf 3.343 Meter. Die während eines Marsches – sei es im Gebirge, sei es in der Ebene – gemachten Erfahrungen stehen im Mittelpunkt von Fultons Werken: in ihnen finden Naturerlebnis und Selbsterfahrung zusammen. Fultons Werke stellen in Form von Fotos und Bildzeichen, die er mit Texten kombiniert, jeweils ein Destillat eines Marsches dar.

Für die Räume des Museion Bozen schafft Fulton eine Gesamtinstallation, die aus neun Wandbildern, einer Anzahl kleinerer Holzarbeiten und einer auch im öffentlichen Raum gleichzeitig auf drei Großplakatwänden applizierten Arbeit besteht, die von seiner Marmoladabegehung ausgeht: diese Arbeit ist in den drei Südtiroler Landesprachen, also in deutscher, italienischer und ladinischer Sprache gehalten. Einige der Arbeiten nehmen also auf die im Herbst 2004 in Südtirol durchgeführten Märsche Bezug, andere sind Neubearbeitungen bereits bestehender Werke.

Hamish Fulton hat bereits 2001 auf Einladung des Museion eine Arbeit für Reinhold Messners Schloß Juval gemacht. Messner hat für den Künstler nach eigenen Aussagen immer eine große Rolle gespielt. Die 2001 entstandene Arbeit – eine Installation aus sechs Zeichnungen und beschriebenen Holzstäbchen - basierte auf einem 24-stündigen Fußmarsch mit Messner auf den Spuren des Ötzi.

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