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Auf großen Papierbögen zeichnet und malt Hanns Schimansky, stellt aber diesem „normalen“ Arbeitsprozess gleichmäßige und rechtwinkelige Faltungen und Klappungen an die Seite. So verringern sich die Ausmaße des fertigen Bildes deutlich.

Raumgreifende Impulse gehen dabei von den kräftigen Tuschelinien aus, die klare Richtungen und Gewichtungen vorgeben. Diese werden jäh unterbrochen von Knicken. Doch handelt es sich dabei tatsächlich um eine Unterbrechung oder lassen sich diese Bildelemente nicht vielmehr gedanklich – gewissermaßen um die Ecke – fortsetzen? Dabei gilt allerdings zu beachten, dass die Linie dann spiegelbildlich weiterläuft. Ab wann also verliert sich ihre Spur? Sicherlich nicht an der Stelle der Faltung; und vielleicht handelt es sich bei einer Linie an einem anderen Ort im Bild auch um ein und denselben Strich? Das heißt, kann man überhaupt noch von ein und demselben Strich sprechen, wenn er durch viele Knicke unterbrochen ist und er seine Geschichte im Bild nur bruchstückhaft preisgibt? Seine „wahre“ Identität ließe sich ohnehin nur durch ein komplettes Entfalten des Papieres klären. Schimansky bannt diese Impulse in ein Zwischenreich des Nicht-mehr-Sichtbaren und dennoch teilweise Nachvollziehbaren.

Er vollführt ein ernstes Spiel aus Impuls, Verschleierung, Verwerfung und Wieder-Auftauchen aus dem gestalteten Weiß und gewährt Einblick in eine ganz eigene zeichnerische Welt, die sich vor unseren Augen entfaltet.