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Mit seinen wegweisenden Coverillustrationen für die Zeitschrift »Jugend« prägte Hans Christiansen früh und nachhaltig das Bild des Jugendstils in Deutschland. In Paris avanciert er zum international tätigen Künstler mit Verbindungen bis nach Sankt Petersburg und wurde 1899 von Großherzog Ernst Ludwig nach Darmstadt berufen. Hier gehörte er mit Joseph Maria Olbrich und Peter Behrens zu den ersten sieben Mitgliedern der Künstlerkolonie. Auf der Mathildenhöhe tat Christiansen sich als genuiner Gesamtkunstwerker in Malerei, Architektur und angewandter Kunst sowie als virtuoser Gestalter von Lichterfesten hervor. Die erste Retrospektive überhaupt zu Hans Christiansen zeigt die ganze Bandbreite dieses vielseitigen Künstlers: vom Hamburger Frühwerk bis zum Wiesbadener Spätwerk. Präsentiert werden unter anderem sein Haus auf der Mathildenhöhe, Zimmereinrichtungen, Glasfenster, Schmuck, Plakate, Gemälde, Zeichnungen, Textilkunst und Keramik, aber auch bislang Unbekanntes wie seine Mode- und Plakatentwürfe aus den 1920er-Jahren.

Hans Christiansen zählt zu den markantesten Vertretern des Jugendstils, insbesondere mit seinen Entwürfen auf dem Gebiet des Kunstgewerbes. Sein OEuvre ist das virtuose Ergebnis einer Vielzahl von Inspirationsquellen: Sie reichen vom Kunstgewerbe des späten 19. Jahrhunderts über die Glasfenster von Louis Comfort Tiffany und japanische Farbholzschnitte bis zu Toulouse-Lautrecs Plakatkunst und der Malerei der Nabis.

Spätestens in seinem Pariser Schaffen lässt Christiansen die Tradition seiner Hamburger Jahre hinter sich. Er findet eine neue, eigenständige Formensprache, die dem Jugendstil insgesamt zum Durchbruch verhilft. An der ersten Ausstellung der Künstlerkolonie Darmstadt »Ein Dokument deutscher Kunst« 1901 ist er umfassend beteiligt, unter anderem mit seiner Villa »In Rosen«. Auch international ist Hans Christiansen in diesen Jahren auf Erfolgskurs und nimmt an den Weltausstellungen von Paris 1900 und St. Louis 1904 teil. Bis 1911 lebt und arbeitet er in seinem Haus auf der Mathildenhöhe Darmstadt.

Eine Ausstellung des Instituts Mathildenhöhe Darmstadt und des Museumsbergs Flensburg in Zusammenarbeit mit dem Museum Villa Stuck, München, und dem Bröhan- Museum, Berlin. Kuratoren: Dr. Michael Fuhr, Direktor, Museumsberg Flensburg / Dr. Dorothee Bieske, Kuratorin und Sammlungskonservatorin, Museumsberg Flensburg / Dr. Philipp Gutbrod, Kurator und Sammlungskonservator, Institut Mathildenhöhe Darmstadt