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Vom 2. August (Eröffnung: 11.30 Uhr) bis 27. September wird eine Retrospektive des in Hannover geborenen Künstlers Hans Ohlms im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück/Felix-Nussbaum-Haus gezeigt.

Der Künstler Hans Ohlms, der in Nordhorn tätig war, steht für eine Generation, die in der Literatur oft als die „verlorene Generation“ beschrieben wird. Als Marinesoldat eingezogen, erlebt er den Zweiten Weltkrieg im fernen Griechenland – jenem Land, das die Kunst als Zentrum der humanistischen Bildung ansieht. Zurückgekehrt findet er in der kunsterzieherischen Lehrtätigkeit eine existenzielle Sicherheit, doch bleibt ihm die Kunst Berufung, das „schöpferische Arbeiten“ ein geistiges Grundbedürfnis.

Die Werkschau, die Arbeiten aus sechs Jahrzehnten zeigt, verdeutlicht den Lebensweg einer Generation, die durch den Zweiten Weltkrieg der eigenen Lebensplanung entrissen wurde. Eine Generation von deutschen Soldaten, die sich nach der Rückkehr von dem Unaussprechlichen in die Normalität zu arrangieren sucht. Eine Generation, die im Glauben an die Ideale humanistischen Gedankengutes neu beginnen will. Dass es ihr gelungen ist, zeigen nicht zuletzt die Gedenkfeierlichkeiten in diesem Jahr zum 60-jährigen Bestehen der Bundesrepublik Deutschland.    

Die Themen der  Arbeiten von Hans Ohlms sind nicht politisch oder gesellschaftskritisch. Sie umkreisen das große Thema der „Odyssee“. Ganz so, als ob Ohlms sich erlaubt, zumindest in seiner Kunst das Leben als  „lange Irrfahrt“ vor Augen zu führen. Inwieweit sich diese Vorstellung auch dem Betrachter entschlüsselt, wird sicher auch an dessen eigenen Erfahrungen gemessen werden. Die historische Dimension dieser Ausstellung liegt nicht nur an den Werken Ohlms, sondern auch am Ausstellungsort selbst. Denn im benachbarten Felix-Nussbaum-Haus werden die Werke des jüdischen Malers Nussbaum gezeigt. Einem Künstler, dessen Leben 1944 ausgelöscht wurde.

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Hans Ohlms
(1908 – 1988)
Kuratorin: Eva Berger