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Die Konrad Fischer Galerie freut sich, in einer umfassenden Einzelausstellung das Werk des Düsseldorfer Künstlers Hans-Peter Feldmann zu zeigen.

Feldmann thematisiert in seinen Arbeiten nicht das Aussergewöhnliche, sein künstlerisches Werk kreist vor allem um das Alltägliche oder wie er selbst sagt: "Nur fünf Minuten des Tages sind interessant, ich will den Rest zeigen, das normale Leben."

So zeigt er in 71 Einzelfotos "Alle Kleider einer Frau", völlig uninszeniert hängen die Röcke, Blusen und Strumpfhosen jeweils an einem Bügel an der Wand. In Vitrinen präsentiert Feldmann unkommentiert den Inhalt von Damenhandtaschen, die er unbekannten Frauen abgekauft hatte. Er fotografiert verschiedene Brotsorten, verwandelt ein Metermaß in eine Zollstockhaus und arrangiert Alltagsgegenstände wie Bleistifte, Würfel, Lesebrillen, Scheren und Farbtöpfchen zu "Ästhetischen Studien". Die nur leichte künstlerische Verrückung der Dinge, getragen von einem feinen, subversiven Humor, offenbart das oft Absurde unserer Alltagswelt.

Hans-Peter Feldmann sammelt und findet, vor allem Fotografien, vom Flohmarkt oder selbst gemacht. Seinen riesigen Fundus der angesammelten Alltagsmomente hat er in zahlreichen Heften und Künstlerbüchern offenbart. Feldmann sammelt und sichtet auch in der Kunstgeschichte. Aus Briefmarken mit kunsthistorischen Motiven erschafft er ein Briefmarkenmuseum, den auf Gemälden des 18. und 19. Jahrhunderts porträtierten Bürgern lässt er schielende Augen oder rote Nasen malen und verkehrt deren angestrebte Ehrwürdigkeit mit einem Augenzwinkern ins Groteske. In neuen Arbeiten isoliert er aus bekannten Gemälden Frauenporträts und lässt diese in großformatigen Gemälden neu erstehen, oder er fügt mehrere Landschaftsgemälde unbekannter oder Amateurmaler zu einem sich immer weiter fortsetzenden Horizont. Neben der Konrad Fischer Galerie zeigt auch die Kunstsammlung NRW nach der Neugestaltung des Künstlerraums von Feldmann im K21 die neuen Werke.

Hans-Peter Feldmann stellt seine künstlerische Autorenschaft konsequent in den Hintergrund und verweigert sich mit seinen Arbeiten den künstlerischen Marktgewohnheiten. Seine Werke bietet er zumeist als unlimitierte Editionen an, er signiert seine Arbeiten nicht und seine bibliografischen Angaben sind auf ein Minimum reduziert: Hans-Peter Feldmann, geb. 1941 in Hilden, lebt und arbeitet in Düsseldorf.