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Der Bildhauer und Konzeptkünstler HD Schrader erforscht in seinen neuesten Videofilmen und Installationen die Frage nach den Lebensformen der Natur. Dabei nutzt er ein streng formales Konzept, dem die Form des Kubus zugrunde liegt. Diese wird unter mathematischen Brechungen immer wieder neu konfiguriert.

Es gibt kaum einen Künstler, der sich so unmittelbar auf den Naturraum hin ausrichtet. Eine neue Dimension von Skulptur und Interaktion deutet sich u.a. in den "Batnestinghouses" und "Nightingalenestinghouses" an. Eine Vielzahl identischer, kleinerer "Behausungen", die rein potenziell für Fledermäuse beziehungsweise Nachtigallen nutzbar sind, hängen in Bäumen oder von der Decke herab. Das Singen der Nachtigall und das geschwätzige, gleichwohl melodische Schnarren der Fledermaus, das aus kleinen, versteckten Lautsprechern tönt, ziehen den Betrachter in den Bann.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Today Art Museum in Peking, das dem Künstler ebenso eine Einzelschau widmet (Januar/Februar 2011).

Das Konzept in Koblenz ist ein Vorgeschmack auf die Ausstellungen des Ludwig Museum zur Bundesgartenschau in Koblenz im kommenden Jahr:

Ab April 2011 ist die gesamte Ausstellungsfläche dem Thema LAND-ART gewidmet. Unter dem Titel "Die letzte Freiheit – Von den Pionieren der Land-Art der 1960er Jahre bis zur Natur im Cyberspace" werden Werke, Film- und Fotomaterial, Skizzen u.a. von zahlreichen Künstlern zu sehen sein (u.a. Christo & Jeanne Claude, Ai Weiwei, Walter de Maria, Michael Heizer, David Nash).

In den angrenzenden Gärten des Blumenhofs und Kastorhofs werden neben HD SCHRADER unter freiem Himmel Skulpturen und Installationen weiterer internationaler Künstler – Jaume Plensa, Peter Bömmels, Masayuki Koorida, Laura Ford, Martine Andernach – mit dem ewig aktuellen Thema das Paradiesgartens präsentiert sein: NEW PARADISES.

HD Schrader gehört seit Jahren zu den wenigen konstruktiv-konkreten Künstlern, deren Arbeit große Beachtung gefunden hat. Das belegen zahlreiche Ausstellungen und Arbeiten in internationalen Sammlungen sowie im öffentlichen Raum. Seit 1974 beschäftigt sich der Künstler in unterschiedlichen Medien mit dem Motiv des Kubus, dessen Möglichkeiten und Grenzen er mit bildnerischen Mitteln auszuloten versucht. Konzeptionelle Ausgangssituation seiner Plastiken ist die Vorstellung eines konstruktiv erzeugten Kubus (englisch: "cube"). Das grafisch-plastische Schema des "Kubusraumes" gliedert sich in zahllose Dreiecke, Quadrate, Rechtecke; es lässt zweidimensionale und dreidimensionale Gebilde entstehen, hebt traditionelle Gattungsgrenzen zwischen Plastik, Gemälde und Grafik damit auf. Viele der Arbeiten von HD Schrader suchen nicht nur die Nähe zur Natur, sondern implementieren sich in diese mit größter Selbstverständlichkeit. Sein Projekt „Cubes and trees“ zeugt an immer neuen Orten davon. Projekte mit Tier- und Naturlauten, wie die von Fledermäusen, Nachtigallen und raschelnden Zweigen, werden ebenfalls in die geometrisch strenge Ordnung seiner skulpturalen Objekte eingebunden. Im Kontrast zu der geraden Form und den in diese sich nicht einpassenden Lauten entstehen immer wieder neue, spannende Konstellationen. Neuestes Projekt sind die „Woodwatchers“, jene hermetisch ausschauenden Wächter, die zum heimlichen Beobachter mutieren. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Today Art Museum in Peking, das nahezu zeitgleich eine große Rauminstallation und Videos des Künstlers präsentiert. Zur Ausstellung entsteht ein Katalog.