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Hector Preis: Hiwa K
04.07.2019 bis 01.09.2019

Der diesjährige Hector-Preisträger heißt Hiwa K . Der aus Sulaimaniyya im kurdischen Teil des Irak stammende Künstler (Jahrgang 1975) lebt seit mehr als 20 Jahren in Deutschland und hat mit seinem umfangreichen Werk einen elementaren Beitrag zum interkulturellen Verständnis zwischen der arabischen, kurdischen und europäischen Lebenswelt geleistet.

Mit seinen vielschichtigen, emotional aufgeladenen und politisch spannungsreichen Arbeiten greift Hiwa K auf eigene, existenzielle Erfahrungen zurück. Der weite thematische Horizont seiner Kunst kreist um die jüngste Zeitgeschichte mit den kriegerischen Konflikten um seine Heimat Kurdistan. In der Mannheimer Ausstellung wird eine Auswahl an Installationen – unter anderem die Videoinstallation „My Father’s colour period“ (2013) und das Video „Lemon tastes of apples“ (2011) zu sehen sein. Außerdem zeigt Hiwa K „The bell project“ (2014/15), eine Glocke aus militärischen Abfallprodukten des Iran-Irak-Krieges (1980–1988) und der beiden Golfkriege (1991, 2003), die der Künstler bereits auf der Biennale von Venedig 2015 präsentierte. Für die Mannheimer Ausstellung entsteht eine ortsspezifische Arbeit, die sich auf das Werk „View from above“, das auf der documenta14 in Kassel gezeigt wurde, bezieht.

Seit 1997 vergeben die Kunsthalle Mannheim und die H.W. & J. Hector-Stiftung im dreijährigen Rhythmus den Hector Kunstpreis für zeitgenössische Kunst in Deutschland. Die Auszeichnung fördert Künstler, die in Deutschland leben, zwischen 35 und 50 Jahre alt sind und im dreidimensionalen Bereich der Bildhauerei, Objektkunst, Raum- und Multimediainstallation arbeiten. Damit unterstreicht der Hector Preis den Mannheimer Sammlungsschwerpunkt Skulptur. Er ist mit 20.000 Euro dotiert und mit einer Ausstellung in der Kunsthalle verbunden. Unter den bisherigen Preisträgern waren Alicja Kwade, Nairy Baghramian, Tobias Rehberger, Florian Slotawa und Gunda Förster.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Zusammenarbeit mit der Zachęta National Gallery of Art in Warschau sowie dem NOMUS New Art Museum in Gdansk (2019), herausgegeben von Sebastian Baden und Aneta Szyłak.