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Die in Köln lebende Künstlerin, die seit vielen Jahren zum Programm der Galerie gehört, erprobt zeichnerische Prozesse über das herkömmliche Format hinaus, um deren dynamisches Potenzial in verschiedenen Formaten und Materialien auszuloten. Gemeinsam ist ihren Arbeiten eine Art doppelter Wirklichkeit, die sich aus dem Spannungsverhältnis von konkreter Arbeit und optischer Illusion einstellt – und dabei immer auch körperlich wirksam wird, indem ihre Zeichnungen die gewohnten Parameter räumlicher Wahrnehmung verändern. In ihrer nunmehr zweiten Soloschau in Berlin wird die Künstlerin – neben einer schwarzen, farbig unterlegten Wandzeichnung – unter anderem eine Reihe neuer, großformatiger Scherenschnitte aus schwarzen Fotopapieren zeigen, die sich in der Überlagerung zu einem komplexen Geflecht ergänzen.

Das erweiterte Prinzip der Raumzeichnung greift Heike Weber außerdem in Videoarbeiten auf, wobei es sich meist um geloopte Sequenzen alltäglicher Beobachtungen handelt, deren zirkuläre Bewegung eigenen Gesetzen zu folgen scheint. Dadurch entsteht ein Zustand des Schwebens und der Schwerelosigkeit, wie er zum Beispiel in ihrem neuesten Video von tanzenden Seifenblasen zum Ausdruck kommt.

Ob mit Farbe, Skalpell oder Kamera, ob als ornamentales Muster oder als bewegte Raumprojektion: Die Arbeiten von Heike Weber lassen ein dezidiertes Interesse an Vorgängen zeichnerischer Lotung erkennen, die stets konkret an den Betrachter, seine Bewegung und Perspektive weitergereicht werden. Was somit entsteht, sind offene Felder und Situationen, die auf subjektive Weise – physisch wie mental – Zeit und Bewegung bei der Konstruktion von Raum erkunden.

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, dem 9. September in Anwesenheit der Künstlerin.

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Heike Weber
Scrub