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Der Heimatbegriff hat sich im Laufe der Zeit ständig verändert – von seiner ursprünglichen Definition als geografischer Raum, seiner rechtlich relevanten Bedeutung in Beziehung auf Eigentum und Besitz, über seine romantische Definition, von seiner Wandlung vom privaten zum politischen Begriff bis zur ideologischen Belegung und emotionalen Aufladung – und ist so selbst zu einem Instrument der Spiegelung historischer, sozialer und psychischer Prozesse geworden. Die Ausstellung Heimat | Domovina soll einen zeitgenössischen Diskurs zum Begriff Heimat liefern. Anhand der Arbeiten von 16 KünstlerInnen aus Kärnten und Slowenien soll eine aktuelle Bestandsaufnahme und Prüfung des Begriffs vorgenommen werden. Die Ergebnisse sind in allen Bereichen – im privaten, gesellschaftlichen, historischen und politischen – angesiedelt und ergeben ein weites, heterogenes Spektrum an möglichen Zugängen zum Heimatbegriff am Anfang des 21. Jahrhunderts, das durch Globalisierung, Multikulturalismus, Mobilität, Entortung und Migration gekennzeichnet ist. Zugleich führen die Arbeiten vor, was Heimat für den Einzelnen bedeuten kann, welche Probleme, aber auch welche Vorzüge damit verbunden sein können, was das Individuum bewegt, herausfordert und Kritik provoziert, aber auch was Vertrauen und Sicherheit vermittelt und Sehnsüchte erzeugt. Insgesamt stellt sich die Frage nach einem zeitgemäßen Verständnis von Heimat abseits der territorialen Bindung und nicht zuletzt danach, wie man mit einem Begriff umgeht, der einerseits in unserer Geschichte aufs Schrecklichste missbraucht wurde und der andererseits heute, in einer vernetzten, grenzenlosen Welt, beinahe obsolet ist.

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HEIMAT I DOMOVINA
Kurator: Christine Wetzlinger-Grunding

Künstler: Josef Dabernig, Ines Doujak, Werner Hofmeister, Irwin , Cornelius Kolig, Ernst Logar, Ina Loitzl, Eva Petric, Tadej Pogacar & P.A.R.A.S.I.T.E., Meina Schellander, Nicole Six / Paul Petritsch, Nika Span, Jochen Traar, Petra Varl, Inge Vavra, Reimo Wukounig