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Es gilt, einen Klassiker der Nachkriegsmoderne wieder zu entdecken.

Heinz Trökes, der in den 50er und 60er Jahren auf allen wichtigen in- und ausländischen Ausstellungen vertreten war und als einer der bedeutendsten abstrakten Maler in Deutschland gefeiert wurde, entzieht sich jeder einfachen Kategorisierung: Er hat sich nie einer künstlerische n Gruppierung angeschlossen, sich nie einem bestimmten Programm unterworfen. Stets richtete der Maler seinen Blick nach außen, seine Weltoffenheit suchte in den Nachkriegsjahren seinesgleichen.

Nach einem zweijährigen Paris-Aufenthalt, bei dem er mit dem Kreis um André Breton in Berührung kam und sich mit Wols befreundete, lebte Trökes, der in Berlin zunächst als Surrealist in Erscheinung getreten war, ab 1952 für mehrere Jahre auf Ibiza und unternahm von hier aus zahlreiche ausgedehnte Reisen in die verschiedensten außereuropäischen Länder. So abstrakt viele seiner Werke auf den ersten Blick scheinen und so sehr sich der Künstler auch mit dem damals aktuellen Informel auseinandersetzte, finden sich auf den Bildern doch fast immer lesbare Details, Transformationen des Gesehenen, Erinnerungen an landschaftliche Eindrücke, zeichenhafte, figürliche und symbolische Elemente, die an die Imaginationskraft des Betrachters appellieren.

Der poetischen Verwandlung der Wirklichkeit, nicht zuletzt von Naturerlebnissen, blieb er stets treu - Bildtitel wie »Insektenarbeit« (1955), »Sumpfgewächse« (1957) und »Lied am Morgen« (1958) verdeutlichen den assoziativen Spielraum, in dem sich Trökes bewegte. Prägen die unter dem Eindruck des Südens geschaffenen Arbeiten der 50er Jahre geradezu festliche, leuchtende Farben, so zeichnen sich die Anfang der 60er Jahre entstandenen Werke durch eine verhaltene, erdhaft-monochrome Farbigkeit aus. Auch der malerische Duktus änderte sich: Trökes tilgte nun alle haptisch-taktilen Spuren des Farbauftrages und gestaltete betont »unkörperliche«, einheitlich strukturierte Bildoberflächen, auf denen die zeichenhaften, skripturalen Elemente fast zu schweben scheinen - Zeichen der künstlerischen Neugier und unablässigen Experimentierlust, die das Schaffen von Trökes zeitlebens auszeichnete. Markus Krause

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Heinz Trökes - Bilder