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Helen Anna Flanagan
GESTICULATING... WILDLY
11.05.–15.08.2021

Das IKOB - Museum für Zeitgenössische Kunst präsentiert mit „Gesticulating... Wildly“ die erste institutionelle Einzelausstellung der in Rotterdam lebenden Künstlerin Helen Anna Flanagan. Die Ausstellung bringt erstmals Flanagans Filmtrilogie „Gestures“ (2019-2020) zusammen, in der die Künstlerin ihre kuriosen Charaktere an einem bestimmten Schauplatz auf eigentümliche Weisen kollidieren lässt. In Anlehnung an diese choreografische Herangehensweise sind ihre Filme in eine spielerische Installation in den Ausstellungsräumen des IKOB eingebettet. Das Erlebnis des Betrachters wird durch Elemente wie minimalistische Backsteinwände, Bodenmarkierungen und Skulpturen, die sich auf verschiedene Filmszenen beziehen, zugleich strukturiert und verunsichert. Flanagan stellt sich die soziologische Frage, wie und warum Menschen sich so verhalten, wie sie es tun. Dies bringt sie in ihrer Arbeit dazu, sich auszumalen wie verschiedene Personen auf die Strukturen von Gesellschaft und Macht reagieren und dazu Stellung beziehen.

Wie die Stubenfliegen, die sich als wiederkehrendes Motiv durch ihre Videos streuen, binden Flanagans Arbeiten den Betrachter abwechselnd als passiven Beobachter, Informationsträger oder invasiven Parasiten ein. Damit steht sie im Einklang mit dem Jahresthema des IKOB für 2021, „Gossip“. Das Programm für 2021 setzt sich mit dem Potenzial von Erzählkunst und geteilten Geschichten auseinander, uns als Gesellschaft enger aneinander zu binden, und zielt auf eine kritische Untersuchung der sozialen Kontexte ab, in denen erzählungsauslösende Narrative entstehen und verbreitet werden. Helen Anna Flanagans „Gestures“ Trilogie ist eine wichtige Inspirationsquelle für dieses Konzept, da ihre Arbeit uns Zugang zu Orten der Begegnung zwischen verschiedenen Ideen und Menschen gewährt, wobei Gerüchte und Geschichten als ansteckendes Geflüster durch ihre Werke gewebt sind.

Die Ausstellung wird großzügigerweise von Mondriaan Fonds und der Botschaft des Königreichs der Niederlande unterstützt, und eine mehrsprachige Publikation zur Begleitung der Ausstellung erscheint im Juni 2021, mit Texten von Brenda Guesnet (Kuratorin, IKOB), Ash Kilmartin (Künstler:in) und Eva Wittocx (Kuratorin, Museum M Leuven).