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HERITAGE

Schaumbad, das Freie Atelierhaus, erbt ein Arme-Leute-Viertel. Das Grazer Triesterviertel, ein Stadtteil mit geringer Attraktivität, wird vermessen. Was passiert nun mit dieser Hinterlassenschaft? Ein Projekt um Herkunft, Identität und Besitz.

Die Ateliergemeinschaft Schaumbad hat vor über einem Jahr eine alte Industriearchitektur im Grazer Triesterviertel bezogen – in Stadtrandlage mit wenig attraktiver Nachbarschaft: Schlachthof, Müllverwertung, Gefängnis, unrenovierte Siedlungen, Trinkhallen. Um die eigene Rolle in dieser städtebaulich, ökonomisch und sozial exponierten Umgebung zu finden, begannen die Mitglieder des Atelierhauses das Viertel zu erfassen und in Projekte mit lokalem Bezug einzubetten. Diese Aneignungsvorgang wird nun im steirischen herbst fortgesetzt: „Heritage“ soll den Prozess des Erbens beleuchten, also der Entdeckung und Annahme von Hinterlassenschaften. Umgesetzt wird das Projekt in Form von Recherchen und Interpretation, dies mit selbstkritischer Haltung und dem Ziel einer (Neu-)Erfindung von Herkunft, Identität und Besitz. Das Projekt fasst zahlreiche Einzelbeiträge zu einem „Archiv der fiktionalen Realitäten“ des Triesterviertels zusammen. Es bildet Kern, Grundlage und Hintergrund sowohl einer Ausstellung als auch von Führungen, Lesungen, Vorträgen, szenografischen Miniaturen, die mit den Motiven der Ausstellung abgestimmt werden. Man stelle sich einen Kongress der Fröhlichen Wissenschaft vor.

Koproduktion steirischer herbst und Schaumbad - Freies Atelierhaus Graz

Konzeption: Orhan Kipcak Projektleitung: Bettina Gjecaj