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Die kulturellen Leistungen, die das Zusammentreffen der jüdischen mit der deutschen Kultur auslöste, stehen in der europäischen Geistesgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts an herausragender Stelle, 1933 fand diese Periode eines reichen intellektuellen und geistigen Lebens mit dem Beginn der Nazi-Herrschaft ein jähes und brutales Ende.

Nur wenige der damaligen Emigranten sind nach Deutschland und nach Österreich zurückgekehrt. Herlinde Koelbl sprach mit ihnen, die in aller Welt verstreut leben und lebten, über ihr Verständnis von jüdischer Tradition, Religion und Heimat. Sie fragte nach ihrem Verhältnis zu Israel und zur deutschen Vergangenheit. In diesen Gesprächssituationen entstanden die rund 80 fotografischen Portraits, verbunden mit Statements der Porträtierten.

Unter ihnen: der Psychologe Bruno Bettelheim, der Filmproduzent Artur Brauner, die Theaterprinzipalin Ida Ehre, die Fotografen Ilse Bing und Alfred Eisenstaedt, der Soziologe Norbert Elias, die Dichter Erich Fried, Stephan Hermlin und Stefan Heym, der Kunsthistoriker Ernst Gombrich, die Philosophen Hans Jonas und Karl Popper, der Finanzexperte André Kostolany, der Futurologe Robert Jungk, der Politiker Bruno Kreisky, der Dokumentarfilmer Erwin Leiser, der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, der Dirigent Georg Solti, der Schriftsteller und Theatermacher George Tabori, der Journalist Georg S. Troller und der Nazi-Jäger Simon Wiesenthal.

Die Ausstellung ist auch ein Beitrag zu den Veranstaltungen zum 50. Jahr der Gründung des Staates Israel.

Herlinde Koelbl ist eine der renommiertesten Fotografinnen Deutschlands. Sie arbeitet für den "Stern", das "Zeit"-Magazin, die "New York Times" und andere Publikationen.

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Herlinde Koelbl - Jüdische Portraits