press release only in german

Der Kunstverein Hannover präsentiert die erste institutionelle Einzelausstellung des amerikanischen Malers Hernan Bas (*1978 in Miami, lebt in Detroit) in Europa. Der Sohn kubanischer Eltern wuchs in Miami auf und entwickelt in teils großformatigen Malereien träumerisch-fantastische Landschaften, deren vereinzelte Protagonisten eine melancholische Romantik vermitteln.

In nur wenigen Jahren entwickelte Hernan Bas, dessen Arbeiten bereits in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen in den USA und Europa vertreten sind, ein umfassendes Werk. Seine Bilder sind bestimmt durch eine spannungsvolle Kombination aus fiktiven Landschaften, abstrakten Elementen und religiösen oder mythologischen Versatzstücken. Unterschiedlichste Techniken wie Holzschnitt, Siebdruck, Airbrush, Acryl- und Ölmalerei überlagern sich und eröffnen eine wundersame Welt kunsthistorischer und literarischer Referenzen.

Die Ausstellung im Kunstverein Hannover konzentriert sich mit einer Auswahl von etwa 40 Gemälden der letzten fünf Jahre in unterschiedlichen Formaten auf die neuste Produktion des Künstlers. Durchgehendes Motiv in Bas Arbeiten sind vereinzelte Protagonisten, die nur in einigen kleinformatigen Porträts einen eigenen Charakter erhalten und dort in unterschiedliche Rollen schlüpfen. Innerhalb der großformatigen Leinwände fungieren die Figuren vielmehr als Blickpunkt einer ungeheuer vielschichtigen Malerei und stehen im Bild melancholisch verträumt sonderbar märchenhaften Landschaften gegenüber.

Die Zusammenstellung von Hernan Bas’ technisch sehr unterschiedlichen Arbeiten erscheint wie der Gang durch ein Wunderland der Kunst- und Literaturgeschichte. Immer wieder überlagern und vermischen sich Abstraktion und erzählerische Darstellung. Es sind klassische und moderne Mythen, die wie Episoden eines Fantasyromans in den Bildern auftauchen und wieder verschwinden, bevor sie endgültig enträtselt sind. So erzeugt Bas in vielen seiner Arbeiten eine eigentümliche Stimmung zwischen hoffungsloser, kühler Resignation und mystisch metaphysischer Sehnsucht. Der sich durch sämtliche Arbeiten ziehende Eskapismus, ein Rückzug aus der realen Welt, erscheint bei Bas dennoch nicht pessimistisch. Selbstironische Bildtitel brechen die Melancholie und wandeln den Rückzug in eine neugierige Aufbruch­ und Abenteuerstimmung.