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Hilde Goldschmidt ist keine gebürtige Tirolerin und es ist mehr dem Zufall zu zuschreiben, dass Tirol ihre Wahlheimat wurde. Als aus Leipzig stammende Jüdin suchte sie zunächst in der ländlichen Abgeschiedenheit von Kitzbühel Zuflucht, bis sie auch dort die Verfolgung des nationalsozialistischen Regimes einholte, der sie durch ihre Emigration nach England entging. Dennoch blieb "für die Sehnsucht nach der Heimaterde das Haus in Kitzbühel ein Balsam". Daher kehrte Hilde Goldschmidt auch dorthin zurück und ihr kleines Haus am Rain in Kitzbühel wurde zu ihrem Lebensmittelpunkt.

Hoffnungsvoll hatte ihre Studienzeit an der Dresdener Akademie bei ihrem Lehrer Oskar Kokoschka begonnen, doch bevor sie künstlerische Anerkennung erlangen konnte, forderte die Geschichte von ihr einen hohen Tribut. Trotzdem blieb die Kunst, das Streben das Geheimnis der Malerei zu durchleuchten, ihre beständige Antriebsfeder. Dabei war die Begegnung mit Oskar Kokoschka, dessen pädagogisches Ideal die Sensibilisierung für das Erlebnis der Wahrnehmung war, von zentraler Bedeutung. Der Einfluss der individuellen expressiven Ausdrucksform Kokoschkas sowie die Nähe zu anderen Künstlern des deutschen Expressionismus blieb lange Zeit stilbestimmendes Element ihres Kunstschaffens. Im Spätwerk mündete Goldschmidts künstlerische Formulierung in einer geometrischen Abstrahierung der Form, ohne jedoch den Bereich des Gegenständlichen ganz zu verlassen.

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Hilde Goldschmidt (1897-1980)
Zwischen Kokoschka, Exil und Kitzbühel
Kuratorin: Silvia Höller