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Aus Anlass des 350. Geburtstag des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz (1658-1716), den die Düsseldorfer liebevoll „Jan Wellem“ nennen, feiert die Landeshauptstadt NRW das „Jan Wellem Jahr“.

Die Hauptausstellung des Jubiläums richtet das museum kunst palast aus. Ausgangspunkt sind die Werke der kurfürstlichen Sammlung, die sich noch im eigenen Bestand erhalten haben. Für Düsseldorf war es seinerzeit ein großer Verlust, als wegen der Evakuierung vor französischen Kanonenkugeln und im Zuge der Erbfolge schließlich 1806 der Großteil von Jan Wellems epochaler Galerie mit rund 760 Gemälden in Münchens Alter Pinakothek Einzug hielt, aber auch in Düsseldorf sind einige wichtige Kunstwerke verblieben.

In das Zentrum der Jubiläumsschau stellt die Kuratorin Dr. Bettina Baumgärtel das wissenschaftlich neu untersuchte, monumentale Gemälde von Peter Paul Rubens „Die Himmelfahrt Mariae“ (Dauerleihgabe der Kunstakademie). Das großformatige Bild wurde im Jahre 1712 von Brüssel auf dem Rhein nach Düsseldorf gebracht und stellt heute die bedeutendste Hinterlassenschaft der legendären Gemäldegalerie in Düsseldorf dar.

„Das Bild hat eine aufregende Geschichte – wie ein Krimi. Es hat Feuer, Bombardements und Übermalungen durch Akademiekünstler überlebt und wäre in den Kriegswirren fast untergegangen.“ (Dr. Bettina Baumgärtel). Das dramatische Schicksal dieser Holztafel wird in der Ausstellung „Himmlisch – Herrlich – Höfisch“ erstmals genauer vorgestellt. Leihgaben aus internationalen Sammlungen, die im engen Bezug zum Werk stehen, veranschaulichen die Entstehungsgeschichte des Gemäldes und tragen zum Verständnis von Rubens’ Bilderwelt im Licht der Katholischen Reform und dem damit verbundenen politischen Kalkül des Kurfürsten bei.

Ein besonderes Erlebnis erwartet die Besucher in der Ausstellung, da ihnen hier mithilfe neuester Techniken der zum Monumentalgemälde „Die Himmelfahrt Mariae“ gehörende, aber in einer Brüsseler Kirche jüngst von Dr. Baumgärtel wiederentdeckte und untersuchte originale Prunkrahmen in einer virtuellen 3D-Rekonstruktion filmisch vorgestellt wird und man sich in den ehemaligen Kirchenraum versetzt fühlt. Es ist ein großer Traum der Ausstellungskuratorin und Leiterin der Gemäldegalerie des museum kunst palast, den Brüsseler Originalrahmen oder eine Rekonstruktion, zu dem ein halbrundes, einen thronenden Gottvater zeigendes Marmorrelief gehört, mit dem Originalgemälde wieder zusammenzuführen. Vorerst ist dies nur auf dem Wege der virtuellen Präsentation möglich.

Rubens, aber auch Anna Maria Luisa de’ Medici, die zweite Frau Jan Wellems, sowie dessen Vater Cosimo III. haben viel dafür getan, dass die Sammelleidenschaft des Kurfürsten geweckt wurde, und er in Düsseldorf eine einzigartige Kunstsammlung nach dem Florentiner Vorbild aufgebaut hat. Mehr als ein Dutzend Werke aus den Uffizien, der Galleria Palatina und dem Museo degli Argenti des Palazzo Pitti, die mit dem kurfürstlichen Paar in Verbindung gebracht werden können, werden erstmals in Düsseldorf gezeigt. Darunter sind Selbstbildnisse der Düsseldorfer Hofmaler und Werke der niederländischen Feinmalerei von Jan Douven, Adriaen van der Werff oder der Stilllebenmalerin Rachel Ruysch, aber auch amüsante Kostümbilder des fürstlichen Paares.

Die Ausstellung wird ergänzt durch Skulpturen aus Marmor und Bronze von Bildhauern des Florentiner und Düsseldorfer Hofes um Gabriel Grupello. Kunsthandwerkliche Schmuckstücke runden den Blick auf die Geschmackskultur des kurfürstlichen Paares ab.

Generaldirektor: Beat Wismer

Kuratorin: Dr. Bettina Baumgärtel, Leiterin Gemäldegalerie museum kunst palast

Ausstellungsumfang: Ca. 150 Werke: Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Kupferstiche, Seltene Autographien, Kunsthandwerk und Preziosen

Künstler Peter Paul Rubens sowie Johann Friedrich Ardin, Antonio Bellucci, Jan Frans van Douven, Gabriel Grupello, Gian Antonio Pelligrini, Paul Pontius, Rachel Ruysch, Eglon Hendrik van der Neer, Adriaen van der Werff, Frans van Mieris d. Ä.

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Himmlisch - Herrlich - Höfisch
Peter Paul Rubens, Johann Wilhelm von der Pfalz und Anna Maria Luisa de’ Medici
Kurator: Bettina Baumgärtel

Werke von Peter Paul Rubens und Johann Friedrich Ardin, Antonio Bellucci, Jan Frans van Douven, Gabriel Grupello, Gian Antonio Pelligrini, Paul Pontius, Rachel Ruysch, Eglon Hendrik van der Neer, Adriaen van der Werff, Frans van Mieris der Ältere