press release only in german

Unter dem Ausstellungstitel honkadori präsentiert Stedefreund aktuelle Arbeiten von Gabriele Basch, Franziska Hünig und Isabel Kerkermeier. Gabriele Basch zeigt raumgreifende Papierschnitte, Franziska Hünig reagiert mit ihrer Installation aus Werbeplanen auf die räumlichen Gegebenheiten von Stedefreund und Isabel Kerkermeier ist mit drei plastischen Arbeiten in der Ausstellung vertreten.

Trotz der unterschiedlichen künstlerischen Herangehensweisen verbindet die drei Berliner Künstlerinnen ein gemeinsames Arbeitsprinzip: Sie greifen Motive oder Materialen aus ihrer direkten Umgebung auf, deuten diese um und stellen sie in neue formale Zusammenhänge. Der aus der japanischen Poetik entlehnte Ausstellungstitel honkadori verweist auf ein ähnliches Verfahren. Der Begriff bezeichnet eine besondere Art des Zitierens beziehungsweise der Allusion, bei der Verse oder Textteile aus klassischen Gedichten in neuere Gedichte übernommen werden. In der japanischen Dichtkunst gilt dieser Akt allerdings nicht als ideenloses Kopieren, sondern als lobenswertes Bemühen, die Stimmung oder Melodie eines alten Textes aufzugreifen („taking up the melody“) und in neuem Kontext widerhallen zu lassen.

Ähnlich wie der erfahrene Leser durch das Stilmittel des honkadori immer wieder auf bereits bekannte Texte verwiesen wird, kann auch der Betrachter in den Kunstwerken von Basch, Hünig und Kerkermeier jenes „Aufgreifen einer Melodie“ nachvollziehen. Die Künstlerinnen stellen in ihren Arbeiten auf verschiedene Art und Weise einen Bezug zum Alltag her und arbeiten mit Motiven oder Materialien, die uns bereits aus anderen Zusammenhängen geläufig sind.

only in german

honkadori

Künstler: Gabriele Basch, Franziska Hünig, Isabel Kerkermeier