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Eröffnung: Freitag, 19. Oktober von 18.00 bis 20.00 Uhr Die Künstler werden anwesend sein.

Im Rahmen von Suzie Q Projects freuen sich Birgid Uccia und Bob van Orsouw, Arbeiten des Künstlerpaares huber.huber (1975) vorstellen zu können, die während des New York-Aufenthaltes 2006/2007 (Kunststipendium der Stadt Zürich) entstanden sind. Ein Schwerpunkt der Ausstellung stellt die Werkgruppe „white flags/erased flags“ dar. Die US-Flagge als Symbol imperialer Hegemonie und Nationalstolz wurde von den Künstlern zum Ausgangspunkt einer grossteiligen Zeichenserie gemacht. Die nach dem Terroranschlag von 9/11 vermehrt in New York sichtbaren US-Flaggen wurden zunächst detailgetreu nachgezeichnet. Der realistischen Wiedergabe folgte sodann der Akt des Ausradierens, als dessen Resultat die Bildmotive nur noch schemenhaft erkennbar sind. Analog zum Akt des Ausradierens haben die Künstler eine reale US-Flagge mit Chlorbleiche so stark ausgewaschen, dass das Sternenbanner zu weisser Farbe auf brüchigem Tuch verblasst. Die Zeichnungen und die Stoffflagge „white flag/bleached flag“ interagieren mit der Skulptur „o.T. (Barbwire)“, die aus verzinktem Stacheldraht und weissem Popcorn besteht. Popcorn, das bereits bei der indianischen Urbevölkerung bekannt war, lässt sich als weiteres, wenn auch triviales Phänomen einer Kultur lesen, die durch ihr disparates Demokratieverständnis und Grossmachtgebaren in den eigenen Fundamenten erschüttert ist. Die grossteilige Zeichenserie „http://hunting women“ versammelt Bilder von Jagdtrophäen präsentierenden Frauen, auf die das Künstlerpaar im Internet gestossen ist. Die Bilder erfahren durch ihre Umsetzung mittels monochromer Aquarelltechnik eine Art Vereinheitlichung und lassen sich so als ein Kompendium von Heroinnen-Porträts lesen, wie sie bereits aus der antiken und klassischen Ikonographie bekannt sind. Die Künstler referieren auf kampflustige Amazonen und weibliche Gottheiten, wie Artemis oder Diana, als mythologische Urthemen der Kunst. Gleichzeitig setzen sie die eigene Jagd nach Bildern im Netz mit der Beutesuche der Heldinnen gleich. Es scheint hier weniger eine Geschlechterkritik am Werk zu sein als vielmehr das Thema der Jagd als metaphorische Umschreibung des künstlerischen Schaffens von huber.huber. Dieses sieht sich nicht nur mit einem historischen Kanon, sondern mit der Simultaneität einer digitalen Bilderwelt konfrontiert, welche kulturelle Werte und Traditionen zunehmend nivelliert. Die Skulptur „Break on Through to the Other Side“ rundet die Ausstellung mit ironischem Augenzwinkern ab. Humoristisch gibt sie vor, ein Versprechen einzulösen, das so alt wie die menschliche Zivilisation selbst ist: „Paradise“ ist als Neonschriftzug in eine elektrische Fliegenfalle montiert, die durch ihre hohe Voltspannung all das fernzuhalten vorgibt, was dem Eintritt in das Paradies hinderlich sein könnte.

Birgid Uccia

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huber.huber 
BREAK THE RUMOURS
Kuratoren: Birgid Uccia, Bob van Orsouw