press release only in german

Hubert Fichte zählt zu den vielseitigsten und dadurch herausragenden Schriftstellern der deutschen Nachkriegsliteratur. Zusammen mit seiner Partnerin, der Photographin Leonore Mau, bereiste er Europa, Nord- und Südamerika und Afrika; die gemeinsamen Erkundungen haben sich in einem umfangreichen dichterischen und photographischen Werk niedergeschlagen.

Anlässlich einer Werkschau in den Hamburger Deichtorhallen trägt Wilfried F. Schoeller eine breite Palette an Dokumenten zusammen, die den kulturgeschichtlichen Raum abstecken, in dem sich Fichtes und Leonore Maus Werk entfalten konnte: die junge Bundesrepublik Deutschland mit ihrem Kulturbetrieb, die existenzielle Herausforderung in der Begegnung mit dem Fremden, die Erkundung vielfältiger Milieus von der Prostitution und der schwulen Subkultur bis zum katholischen Kinderheim und der Psychiatrie in Afrika.

Durch ausführliche Recherchen hat Wilfried F. Schoeller zahlreiche bisher unbekannte Dokumente entdeckt, die hier zum ersten Mal veröffentlicht werden. Neben handschriftlichem Material werden Photographien und Gemälde, ethnologische Gegenstände und literarische Texte präsentiert, die das lebens- und werkgeschichtliche Umfeld von Hubert Fichte und Leonore Mau abstecken.

Kurzbiographien

Hubert Fichte, 1935 in Perleburg (Brandenburg) geboren, wuchs in Hamburg auf, war dort Kinderdarsteller, später Schauspieler, anschließend Schafhirte in der Provence, Landwirtschaftslehrling und -praktikant in Holstein, Niedersachsen und Schweden. Seit 1963 lebte Fichte als freier Schriftsteller in Hamburg. Zu seinen wichtigsten Werken zählen die Romane "Das Waisenhaus" (1965), "Die Palette" (1968) und "Versuch über die Pubertät" (1974) , die ethnopoetischen Reiseberichte "Xango" (1976) und "Petersilie" (1980) sowie die mehrbändige "Geschichte der Empfindlichkeit" (ab 1987), die als Fichtes Hauptwerk gelten darf. Hubert Fichte starb 1986 in Hamburg.

Leonore Mau, 1916 geboren in Leipzig. Studium der Bühnenbildnerei. Ausbildung zur Pressephotographin. Ab 1953 als Photographin tätig, zunächst vor allem mit Architekturaufnahmen. Ab 1962 lebte und arbeitete sie zusammen mit Hubert Fichte. 1969 reisten sie erstmals gemeinsam nach Brasilien. Sie erforschten in den folgenden Jahren die afroamerikanischen Religionen in der Karibik, in Lateinamerika und Afrika. In Korrespondenz mit Hubert Fichte hat Leonore Mau ihre Photographien u. a. in zwei ergänzenden Bildbänden zu Xangô, 1976, und Petersilie, 1980, publiziert. Lebt in Hamburg.

Wilfried. F. Schoeller, geboren 1941 in Illertissen. Lebt als Autor und Literaturkritiker in Berlin und Frankfurt am Main. Ehemals Leiter der Abteilung „Aktuelle Kultur“ im Hessischen Rundfunk/Fernsehen, Begründer und langjähriger Moderator von „Bücher, Bücher“, des ältesten Literaturmagazins im deutschen Fernsehen. Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 1990. Monografien u.a. über Heinrich Mann, Michail Bulgakow und Oskar Maria Graf. Herausgeber des Gesamtwerks von Oskar Maria Graf. Zahlreiche Literaturfilme, Ausstellungen, Hörspiele. Professur für Literatur des 20. Jahrhunderts, Literaturkritik und Medien an der Universität Bremen. Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland.

Zur Eröffnung erscheint ein begleitendes Buch im S. Fischer Verlag: Hubert Fichte und Leonore Mau Der Schriftsteller und die Photographin Eine Lebensreise Herausgeber: Wilfried F. Schoeller, 450 Seiten, gebunden ISBN 3-10-069905-X

Pressetext

only in german

Leonore Mau / Hubert Fichte
Der Schriftsteller und die Photographin - Eine Lebensreise
In Kooperation mit der S. Fischer Stiftung; anlässlich des 70sten Geburtstags Hubert Fichtes
Haus der Photographie