press release only in german

insitu collective:

Im Juni haben wir die Ausstellung 'I dreamed I was a house' (Ich träumte, ich wäre ein Haus) im Casino Luxembourg - Forum d'art contemporain eröffnet.

Für diese Ausstellung haben wir sechs KünstlerInnen eingeladen individuelle "Räume" zu erschaffen. Die Abfolge der Räume bildet eine metaphorische Collage eines Hauses, in dem unsere intimsten Räume eine emotionale Resonanz erhalten.

Ulla von Brandenburg
Beim Betreten des metaphorischen Hauses im oberen Stockwerk des Gebäudes fällt Ihr Blick zunächst auf den von Ulla von Brandenburg entworfenen Flur. In der Traumdeutung symbolisiert der Flur die Selbsterforschung. Wie in einem echten Haus bildet er den Eingang zu einem neuen intimen Raum, den Beginn eines Pfades. Dabei kann es sich sowohl um eine Übergangsphase als auch um eine Reise ins Unbekannte handeln.

Aurora Sander
Nachdem Sie den Flur durchquert haben, treten Sie in das Esszimmer von Aurora Sander ein, in dem die Familie zusammenkommt und Gäste empfangen werden. Das Esszimmer ist der Ort, an dem die Familie zusammenkommt und Gäste empfangen werden. Als Raum für Unterhaltung und Gastfreundschaft markiert es zudem die Grenze zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre. Doch wie wir aus dem klassischen Kammerspiel wissen, können sich hier an einem einzigen Abend ungeahnte Leidenschaften Bahn brechen und Lebensschicksale entscheiden.

Julie Favreau
Nach der lebhaften sozialen Erfahrung des Esszimmers stoßen Sie in den privaten Bereich des von Julie Favreau gestalteten Schlafzimmers vor. Hinter den verschlossenen Türen des Schlafzimmers finden intime Begegnungen statt, wird Vertrauliches flüsternd geteilt. Hier offenbart sich der Mensch in all seiner Körperlichkeit: es wird geschnarcht, gegeifert, geschwitzt, kopuliert – und am nächsten Morgen durchdringt der Geruch des nächtlichen Schlafs den Raum.

Anna Hulačová
Beim Übergang vom Erwachsenenschlafzimmer ins Kinderzimmer gelangen Sie in eine fiktive Welt. Hier kann sich ein Teppich in einen Ozean verwandeln, ein Hocker in einen Eisberg, Pantoffeln in Meerestiere. Größenordnungen spielen keine Rolle mehr, die physikalischen Grenzen der Objekte verwischen und die Stimme der Vernunft verhallt.

Alvaro Urbano
Von den transformativen Welten des Kinderzimmers gelangen Sie in das abgeschottete Arbeitszimmer, ein Rückzugsort zum Denken, Arbeiten und Reflektieren. Dort kann man dem Familienleben zeitweilig entkommen und große Träume träumen. Dort kann man im Stillen eine Zigarette rauchen oder bis spät in die Nacht hinein arbeiten.

Markus Selg
Zum Abschluss erreichen Sie einen abgeschlossenen Raum, den Keller. Wäre die Psyche ein Haus, dann würde sich hier das Unterbewusstsein befinden – der Ort, an dem vergessene Dinge und Erinnerungen aufbewahrt werden. Der Keller repräsentiert Urtriebe, intuitive Reaktionen und Grundbedürfnisse.