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Seit seiner Emigration in den Westen 1989 gehört der heute 70-jährige Ilya Kabakov mit seiner Frau Emilia zu den prägenden Meistern der bildenden Kunst von heute. Kabakov ist ursprünglich diplomierter Kinderbuchillustrator. In der UDSSR erreichten seine Bücher seit den 1950er Jahren Millionenauflagen. Als inoffizieller Moskauer Konzeptkünstler fiel erin westlichen Kunstkreisen erstmals in den frühen 1980er Jahren auf. Die Kunsthalle Bielefeld zeigt sämtliche neueren Architekturprojekte des Künstlerpaars, u.a. die Umwandlung der Kokerei Zeche Zollverein in Essen-Katernberg in eine »Utopische Stadt«. Die Arbeit der Kabakovs geht über historische Kategorisierungen hinaus, obwohl man immer unter dem Eindruck steht, es mit einem bestimmten geschichtlichen Augenblick und einem echten Raum zu tun zu haben. In einem bestimmten Sinn sind die Werke jedoch fiktiv. Man blickt auf inszenierte Ereignisse, die es niemals gegeben hat. Kabakov hält den Planeten Erde nicht für einen Ort, der für die Menschen geeignet ist. Der Mensch selbst hat sich aus seinen Installationen entfernt. Die Ausstellung zeigt am Beispiel von rund fünfhundert fast unbekannten Zeichnungen und fünfzig Modellen die verschiedenen utopischen Dimensionen des Werks. Es erscheint ein umfassender Katalog. Die Ausstellung wird von der Stiftung der Sparkasse Bielefeld unterstützt. Pressetext