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Zum 60jährigen Jubiläum der Künstlergruppe »junger westen« präsentiert die Kunsthalle Recklinghausen vom 3. August bis 28. September rund 80 Werke von Gustav Deppe, Ernst Hermanns, Emil Schumacher, Heinrich Siepmann, Hans Werdehausen und Thomas Grochowiak sowie weiteren befreundeten Künstlern, darunter HAP Grieshaber, Georg Meistermann, Hann Trier und Fritz Winter. Ergänzend zeigt die RWE Westfalen-Weser-Ems AG vom 3. September bis 24. Oktober im Dortmunder RWE-Tower eine Werkauswahl von Gustav Deppe, Ernst Hermanns und Heinrich Siepmann.

Das Kriegsende, diese oft beschworenen „Stunde Null“ der deutschen Geschichte, bedeutete auch im Ruhrgebiet einen absoluten Neubeginn der Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit. Doch bereits 1948 gründete sich in Recklinghausen die Künstlergruppe »junger westen«, die einen eigenen, originären Akzent in der deutschen Nachkriegskunst setzte.

Die betonte Auseinandersetzung mit seinen regionalen Wurzeln unterschied den »jungen westen« von anderen Künstlergruppen. „Diese Künstler“, schrieb Museumsdirektor Franz Große-Perdekamp, der durch seine Ausstellungstätigkeit die Gründung der Gruppe erst ermöglicht hatte, „nehmen das Lebensgefühl des Industrieraums in ihr schöpferisches Tun herein, um in Gestaltungen, die nicht anschaulich begriffen werden können, dieses moderne Lebensgefühl künstlerisch zum Ausdruck zu bringen. Die Abstraktion wird dabei ein unumgängliches Mittel.“ Das Spektrum des bildnerischen Ausdrucks in der Künstlergruppe reichte von den Industrielandschaften Gustav Deppes, dem lyrischen Konstruktivismus von Heinrich Siepmann bis zu den informellen Malereien von Thomas Grochowiak, Hans Werdehausen und Emil Schumacher.

Die Künstlergruppe »junger westen« setzte einen wichtigen Impuls in der deutschen Nachkriegskunst und richtete trotz ihrer regionalen „Bodenhaftung“ den Blick von Anfang an über das Revier an Rhein und Ruhr hinaus. So stellte auch der von der Stadt Recklinghausen im Gründungsjahr 1948 gestiftete Kunstpreis gleichen Namens den künstlerischen Austausch in den Mittelpunkt und ließ die Kunsthalle Recklinghausen zu einem Fokus der zeitgenössischen Kunst in Deutschland werden.

Die Ausstellung in Recklinghausen und Dortmund dokumentiert die wichtige Stellung des »jungen westens« in der deutschen Kunst nach 1945. Die Kunsthalle Recklinghausen präsentiert die Mitglieder der Gruppe mit größeren Werkzyklen, erweitert um jene Künstlerfreunde, die man immer wieder zu den Gruppenausstellungen einlud: Hubert Berke, Willi Deutzmann, HAP Grieshaber, Hans Kaiser, Emil Kies, Georg Meistermann, Marie-Louise von Rogister, Hann Trier und Fritz Winter.

Biografien Künstlergruppe junger westen:

Gustav Deppe, 1913 geboren in Essen, 1999 gestorben in Witten Thomas Grochowiak, 1914 geboren in Recklinghausen, lebt und arbeitet in Kuppenheim, Baden-Würtemberg Ernst Hermanns, 1914 geboren in Münster, 2000 gestorben in München Emil Schumacher, 1912 in Hagen, 1999 gestorben in San José, Spanien Heinrich Siepmann, 1904 geboren in Mülheim an der Ruhr, 2002 gestorben in Mülheim an der Ruhr Hans Werdehausen, 1910 geboren in Bochum, 1977 gestorben in Höxter

Kunsthalle Recklinghausen, 3. August bis 28. September 2008 RWE-Tower Dortmund, 3. September bis 24. Oktober 2008

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Im Zeichen der Abstraktion
Die Gruppe "junger westen" 1948-1962

Künstler: Hubert Berke, Willi Deutzmann, HAP Grieshaber, Hans Kaiser, Emil Kies, Georg Meistermann, Marie-Louise von Rogister, Hann Trier, Fritz Winter
Künstlergruppe junger westen: Gustav Deppe, Thomas Grochowiak, Ernst Hermanns, Emil Schumacher, Heinrich Siepmann, Hans Werdehausen