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Projektbasiert, performativ, in Bewegung: So könnte die Vorgehensweise der European Kunsthalle beschrieben werden. 2005 in Köln als diskursive Plattform ohne eigene Räumlichkeiten initiiert, hat sie eine eigene Form institutionellen Handelns entwickelt. Als Institution für zeitgenössische Kunst, die ein breites Spektrum an künstlerischen Arbeitsweisen präsentiert und in aktuelle Debatten zu Kunst und Kultur eingreift, existiert sie jeweils dort, wo ihre Projekte stattfinden. Sie manifestiert sich als Ereignis, erscheint, um wieder zu verschwinden und andernorts erneut aufzutauchen.

Mit der Ausstellung In Bewegung. European Kunsthalle in der KUB Arena werden ebendiese Aspekte des Performativen, des Erscheinens und des wieder Verschwindens von temporären künstlerischen und institutionellen Räumen aufgegriffen und zur Disposition gestellt. Unter Bezugnahme auf vergangene Aktivitäten der European Kunsthalle, auf Strategien der Inszenierung und Fragen zu kulturellen, sozialen und institutionellen Räumen im Allgemeinen entwickeln die eingeladenen KünstlerInnen vielfältige Perspektiven auf das Prinzip des Ereignishaften und seine Implikationen.

m Anschluss an eine Sichtung von Archivmaterialien stellt der mazedonische Künstler Yane Calovski in den für die Ausstellung entwickelten Zeichnungen eine subjektive Lesart der Geschichte der European Kunsthalle vor, während David Maljkovic die abstrakte Auseinandersetzung mit den Präsentationsformen des Ausstellens selbst und deren Reduzierung auf ihre Instrumentarien in den Vordergrund rückt. Stephen Willats, der 2009 mit seiner multimedialen Arbeit In And Out The Underworld für den Kölner Ebertplatz den sozialen Aspekt dieses Orts modellhaft fasste, überführt seine Überlegungen in einer eigens für die KUB Arena konzipierten Version der Arbeit in den Ausstellungsraum. Die Arbeit von Johannes Wohnseifer wiederum geht auf eine Einladung an Mark Gonzales von 1998 zurück, speziell geschaffene Skulpturen als Rampen für eine Performance in den Sammlungsräumen des Städtischen Museums Abteiberg in Mönchengladbach zu nutzen, um die Grenzen zwischen öffentlichem und musealem Raum herauszufordern. Nick Mauss und Charlotte Moth schließlich haben neue Präsentationen für die Bregenzer Ausstellung entwickelt.
Die Ausstellungsarchitektur aus Eternitplatten entstand in Zusammenarbeit der Künstlerin Dorit Margreiter und dem Architektenduo Luciano Parodi und Lina Streeruwitz. Ausgangspunkt bildet ein nicht realisierter Pavillonentwurf, den Dorit Margreiter 2009 für das Projekt European Kunsthalle c/o Ebertplatz konzipierte. Die Platten, aus denen sich dieser Pavillon zusammengesetzt hätte, werden im Kunsthaus Bregenz zu einem Teppich ausgebreitet. Teile dieses Teppichs werden ins Vertikale hochgeklappt. Gemeinsam bilden die liegenden und stehenden Platten eine offene Raumsequenz für die gezeigten Arbeiten.

Nach der Kooperation mit dem Van Abbemuseum, Eindhoven, im Jahr 2011 lädt die KUB Arena mit der European Kunsthalle erneut eine Institution ein, die in ihrer Arbeitsweise und ihrer Programmatik Gemeinsamkeiten mit den Aktivitäten der KUB Arena aufweist.