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Die Berliner Künstlerin Ina Bierstedt bringt ihre Malereien mit installativer Besetzungsenergie in den Maschinenhausraum M 1 ein. Und wie nebenbei entfaltet sich ein Schaffensbogen von rund 15 Jahren. Die gut 20 Werke fokussieren auf Fragen nach zeitgenössischen Darstellungen von Figur und bzw. in der Landschaft. Ihre Handschrift zeichnet sich durch die Entgegensetzung von gegenständlichen und ungegenständlichen Bildfeldern und -teilen aus, die sich überlagern, verschränken und neuordnen. Diese gebauten Räume mit Fern- und Nahwirkung fordern den Orientierungssinn heraus, denn sie laden zum Durchwandern ein. Nur, dass der Betrachter hier keine Eindeutigkeit vorfindet, sondern viele Ansätze und Deutungspfade. Die nachmodernen Versatzstücke und Restvorkommen offerieren einerseits ein pulsierendes Suchbild, wie sie andererseits die Fremdheit der Welt ertasten.

Eine Mischtechnik der besonderen Art hat die Malerin mit den Jahren für sich entwickelt, in der fette gegen magere Partien stehen, sich Farbschichten abstoßen oder "ausbluten". Und in den unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Malens tritt das Gemälde als Wuchsform hervor, denn für Ina Bierstedt erscheint die prozessuale Bildentstehung ein wesentlicher Gesichtspunkt ihrer Arbeit, der im abgeschlossenen Bild dem Betrachter durchaus lebendig gegenübertreten soll. Zudem werden zeichnerische mit malerischen Elementen verwoben. Das schichtenweise Auftragen, was auch wieder in ein Farbabtragen münden kann, schafft eine äußerst vielgestaltige und differenzierte Oberfläche von Inkrustationen über Farbverläufe bis zur durchschimmernden Leinwand selbst.