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Inés Lombardi, geb. 1958 in Sao Paulo, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Wien. Ihre Arbeit setzt die Medien Fotografie, Video und Skulptur in permanente, strukturelle Beziehung zu einander. Sie handelt von der Wahrnehmung, die sich erst in der Verschränkung von Kontext, Bild und Gegenstand konstituierte.

Objekte verändern ihren Status durch Betrachtung, fotografierte Fotografien werden zu Skulpturen, wie subjektive Eindrücke ihrerseits erst Objekte hervorbringen (oder zerstören).

Sichtbar werden so Fragen der Repräsentation von Bild und Gegenstand, letztlich kreisen diese Verschiebungen um die Entstehung von Zeit.

So beziehen die Arbeiten, die aus dem, auf einer Schiffsreise auf der Wasserstraße Rhein – Main – Donau quer durch Europa entstandenen Foto- und Filmmaterial folgen, die reale Erfahrung der (langsam) verfließenden Zeit mit ein.

In der 2002 konzipierten Werkgruppe „Given“ zeigt die Künstlerin in großformatigen Fototabelaus besondere Ansichten dieser Flusslandschaften mit zugleich entstandenen, wie Notizen montierten Aufnahmen derselben Momente aus anderem Blickwinkel.

Das Ganze der Reise findet sich in einem Buch, dessen Textbeitrag (von Martin Guttmann) die Impressionen, den „stream of consciousness“ der Reisenden deutlich macht.

Im Jahr 2005 entstand aus den Videofilmen, die Inés Lombardi auf der selben Reise drehte, „Overlapping Matters“, eine 16 teilige Installation für Hermès, Tokyo, in der die skulpturale Anordnung die Positionierung des Betrachters herausfordert und dieser damit in das präzise Geflecht eines, wie in einem Kanon, verschobenen Rhythmus von Schwarzfilm, in s/w. gefilmter „Innenwelt“ von Augen und Haaren und farbigen, in Überblendungen vibrierenden Flusslandschaften gezogen wird.

In der Galerie ist eine neue 2-teilige Videoinstallation zu sehen. Auch die Tonspuren der Filme überlagern einander und geben den gezeigten Flusslandschaften aus der Serie „Given“ – eine der Rheininseln im Nebel, eine kühle Industrielandschaft des Westens und ein abendlicher Hafen im Donaudelta – scheinbar realistische Gegenwärtigkeit.

Daniela Hölzl

Pressetext

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Ines Lombardi: Given