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Mit Ingmar Alge – Transit präsentiert die galerie|christian roellin neue Gemälde des österreichischen Künstlers Ingmar Alge. „Transit“ steht für die Durchreise von Menschen oder die Durchfuhr von Waren, verstanden als Leitwort in einer Zeit der wachsenden Mobilität und multilokalen Verortung. Weitläufige transnationale Räume suggerieren die Entgrenzung des Sichtfeldes. Sie öffnen den Blick auf das Entlegene und die Ferne, jenseits der einengenden Präsenz alltäglicher Erscheinungen. Kühler Realismus, weiche Silhouetten am Horizont und schwebende Lichtschwaden darüber wecken Hoffnung auf die Zukunft und Freiheit an einem anderen nächsten Ort.

Seit den 90er Jahren nimmt der in Vorarlberg / Oesterreich lebende und arbeitende Ingmar Alge (*1971 Hoechst) gesellschaftliche Themen auf. „Seine meist grossformatigen Oelgemälde verströmen eine surreale Atmosphäre, eine Mischung aus abweisender Kälte und Resten von romantischer Landschaft im Hintergrund. Alge‘s frühe Arbeiten erinnern an späte Werke von Edward Hopper: eine hermetisch verschlossene Hauswand im Vordergrund verwehrt den freien Blick in die Tiefe. Bei Alge sieht man zudem keine Menschen.“ (Anna Erfle in Süddeutsche Zeitung)

Dem ganz andern Thema Mobilität hat sich Alge seither zugewandt: Flughafenhallen, Lande- und Startbahnen, Sitzreihen und Flugzeugfenster.

Ist es eine Gesellschaft, die sich von der Welt abschottet und deren sinnlichen Empfindungen in der Einsamkeit verkümmern, ohne dass sie es selbst wahrnimmt?

„Der Fluchtreflex, der Drang zum Wegschauen ist gross, und dennoch schauen wir hin, angezogen von dieser unglaublichen Leere, auf der verzweifelten Suche nach einem Stück Leben in ihnen, nach dem, was wir in Gemälden stets suchen: Drama und Schönheit.“ (Friedemann Malsch, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz)

„Alge nimmt Bezug auf die Veränderungen einer zunehmend konstruierten und dynamisierten Welt, in der die Illusion von Privatheit, Zurückgezogenheit, Rückbezugsmöglichkeiten auf Vertrautes endgültig als obsolet ausgewiesen erscheint.“ (Elisabeth Fiedler, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz)

„These pictures do not tell stories, but exaggerate slightly by subtly manipulating reality and intensifying its colours. This makes the pictures into socio-political statements, and also offers us an opportunity chance to reflect on our own desires and dreams.” (Claudine Metzger, Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen)

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Ingmar Alge
Transit